Annette Müller: Gespräche zur Menschlichkeit

Episode #039: Der Lebenswandel zur geistigen Heilerin

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Intro: Die Evolution lehrt uns, dass nur der optimal Angepasste in der Natur überlebt. Doch wie angepasst müssen und dürfen wir Menschen in unserem Geist sein, damit Menschlichkeit wieder Einzug erhält in Unternehmen und in unser Verhalten? Diskutieren Sie gedanklich mit, wenn die Publizistin und Bewusstseinsevolutionärin Annette Müller sich im philosophischen Diskurs Gedanken zur Menschlichkeit und zum Sinn des Lebens macht und Antworten auf die dringenden Fragen der Zeit gibt.

Corinna Klein: Herzlich willkommen, liebe Zuschauer! Heute zu unserem Format Sinn des Lebens! Heute habe ich zwei wundervolle Heilerinnen bei mir. Zum einen Karina Gütges. Sie ist seit 27 Jahren Kriminalbeamtin gewesen, hat bei der Kripo gearbeitet und ist dann den Weg der Heilerin gegangen, zusammen natürlich mit Annette Müller, die sie ja schon kennen, die wirklich die Heilerschule ins Leben gerufen hat, und die erste stationäre Heilklinik. Und ich freue mich sehr, dass beide da sind und machen Sie sich gespannt auf eine tolle Sendung!

Corinna Klein: Hallo, liebe Annette.

Annette Müller: Hallo, wir freuen uns beide sehr, dass wir hier sind.

Corinna Klein: Hallo jetzt Karina. Und das schöne ist ja wirklich, dass du immer so wundervolle Gäste mitbringst und bei dir, Karina ist ja wirklich so bei der Kriminalbeamtin, da denkt jeder, mein Gott, das ist ja super spannend! Wie kamst du überhaupt dazu?

Karina Gütges: Das ist, wenn man jung ist und nicht weiß, was man beruflich machen soll, dann guckt man sich so an, was es so gibt, und da bin ich bei der Kripo gelandet. Also, ich bin auch noch direkt damals 1982 war, es war zur Kriminalpolizei gegangen, und im gleichen Jahr fing auch die ersten Frauen bei der Schutzpolizei an. Aber ich habe eben diesen Weg gewählt und bin auch ganz froh drüber, weil ich nie eine Uniform tragen musste und hab dann einfach in diesem Bereich sozusagen meinen Weg gefunden, meinen Weg gemacht und verschiedenste Stationen durchlaufen. Und es ist aber immer so was wie geblieben: Wie, ist es überhaupt meins, also erfüllt, dass man mich überhaupt ganz dieser Job bei der Polizei? Und ich habe dann eben, das war in dem Ende der 1997/98, als Beamtin wirst du beurteilt, und ich sollte eine gute Beurteilung bekommen und mein Chef hat dann aber eine Quote aufgezwungen bekommen und musste mich oder meinen Kollegen zurücksetzen. Hat mich zurückgesetzt und das hat mich in eine tiefe Krise geworfen. Und dann habe ich überlegt und habe gesagt, ich muss noch mal forschen, was will ich denn wirklich noch mit dem Rest meines Berufsleben machen? Und hab mich erst mal beurlauben lassen und bin dann sozusagen 15 Monaten mit dem Rucksack auf Reisen gegangen und hab dann für mich rausgefunden, ich brauche noch mal in anderen Beruf. Weil das, was ich eben bei der Polizei erfahre, man geht ja hin, auch mit so Hoffnung von Polizei, Freund und Helfer, Menschen zu unterstützen, die Welt ein Stück besser machen, das habe ich da nicht gefunden. Es war für mich, wie ich habe viele Skills gelernt, dafür bin ich sehr dankbar, aber diesen Gedanken, dass man Gesellschaft ein Stück besser machen kann. Ich bin die letzten Jahre in der Prävention, also in der Kriminalitätsvorbeugung gewesen. Ja, ähm, das habe ich da nicht gefunden, weil das nicht anerkannt ist. Also, es gibt viele Gründe, warum das nicht funktioniert hat und warum das schwierig ist. Aber es war für mich nicht befriedigend, sondern ich hatte das Gefühl, ich möchte noch mal was anderes machen. Und als ich dann auf Reisen gegangen bin, ich war dann in Asien und in Mittelamerika, ist mir klar geworden, ich brauche was, wo ich Menschen besser mit unterstützen kann und das entspricht mir auch mehr. Und bin mit dem Entschluss zurückgekommen, dann 2002, ich möchte Coach oder ich möchte Therapeutin werden. Dann habe ich mein Heilpraktiker für Psychotherapie nebenberuflich gemacht und habe 2005 eben in Köln damals die Heilpraktiker Prüfung abgelegt und bin seitdem Heilpraktikerin. Und war in der Zeit aber immer noch in der Polizei und hab dann berufsbegleitend dreijährige Ausbildung gemacht. Und habe 2009 noch mal ein Sabbatjahr genommen, hab mal drei Monate Praktikum in einer Klinik gemacht, der psychosomatischen Klinik in Kissingen, in Heiligen Feld, sehr bekannte Klinik, um einfach zu wissen, wie arbeitet man denn mit Menschen, die eben zu mir kommen, und es hat mir nochmal mehr Sicherheit gegeben. Und dann habe ich eben 2009 gekündigt und bin ausgestiegen.

Corinna Klein: Mutig, ja!

Karina Gütges: Mutig ja, sehr mutig.

Corinna Klein: Gerade weil der Beamten Job ja eigentlich so ein bisschen wie so ein Sicherheitsaspekt natürlich gibt.

Karina Gütges: Also, es ist ein großer Sicherheitsaspekt. Ich habe immer auch gesagt, Papa Staat versorgt mich, trägt mich. Und das muss ich jetzt selber machen. Und ich war gut versorgt, weil ich ja Kriminalhauptkommissarin war, auch in der höchsten Besoldungsstufe der Kriminalhauptkommissarin. Und das heißt, ich hatte ein ordentliches Sale sozusagen und das aufzufangen ist schon herausfordernd, und auch dieses, diese Sicherheit einfach abzugeben. Und es sind so zwei Aspekte auch dabei. So viele Leute sagen, wie kannst du, also, der Beruf Heilerin und Kriminalbeamten, die haben doch überhaupt nichts gemeinsam. Also, das ist ja ein Wechsel wie vom Tag, vom Tag zur Nacht und ich sage immer, nein, das stimmt nicht! Als Kriminalbeamtin versuchst du die Wahrheit rauszufinden. Gerade wenn du im Ermittlungsbereich, wo ich auch, auch ein paar Jahre tätig war, versucht die, die, die Wahrheit rauszufinden und dann am Ende sperrst du die Leute weg. Also, ich habe hinter auch im Rauhbereich gearbeitet. Da geht man dann für einige Jahre in den Bau, wie man so schön sagt, und was nicht geschickt macht, wenn man es nicht geschickt macht, das ist eben die Geschichte. Meine Kollegin, die war bei der Wirtschaftskriminalität, bei den hochrangigen Verfahren. Die haben mit 19 Leuten an Verfahren zwei, drei Jahre ermittelt, und das Ganze ist dann ausgegangen wie das Hornberger Schießen. Weil die Leute das clever angestellt haben, die Gesetze so waren, dass sie bestimmte Lücken auch genutzt haben. Und dann hat man zwei, drei Jahre für nichts gearbeitet, was auch nicht so befriedigend ist. Und, und ich habe aber dann gesagt, also, da habe ich ermittelt, was ist die Wahrheit, die Leute werden weggesperrt. Und jetzt ermittle ich, was ist die Wahrheit, was ist die Wahrheit dieser betreffenden Person, warum sie im Leben irgendwelche Blockaden hat, unglücklich ist, irgendwelche körperlichen Beschwerden hat. Und dann fang ich, fängt meine Arbeit erst wirklich an, dann fange ich nämlich mit der Heilarbeit an. Und das ist für mich tausendmal befriedigender als das, was ich in der Polizei gemacht habe. Da hatte ich oft das Gefühl, ich kann ich wirklich helfen, auch in der Prävention nicht, und das hatte viele verschiedene Gründe. Aber ich habe jetzt das Gefühl, ich mache jetzt einen Beruf, der mich erfüllt, der zu mir passt und der, der einfach wunderbar ist: Wenn man sieht, wenn Menschen rausgehen, die sich die erleichtert sind und die auch ein Stück ein anderes Leben führen können, als sie vorher geführt haben.

Corinna Klein: Und bringt ja auch Frieden in die Gesellschaft. Wenn jeder sich aufgeräumt hat, gibt’s ja gar keine Probleme!

Karina Gütges: Ja, das ist eben auch mein, mein, mein Credo. Das heißt, wenn jeder bei sich Frieden machen würde, hätten wir im außen Frieden. Und ich habe dadurch, dass ich bei der Polizei ja unterschiedliche Bereiche, ich habe auch in der Prävention, ich hab, ich war im europäischen Netzwerk für Polizistin, ich habe zwei Jahre ehrenamtlich im europäischen Vorstand mit European Women Police Women gearbeitet und hab in der Prävention eine Stiftung mit aufgebaut. Das heißt, ich habe in viele verschiedene Bereiche, die auch dann bei der Stiftung Politik nahe waren, rein gerochen und ich hab sehr viel, es gibt so ein schönen Buchtitel „Geförderte Eitelkeiten“ kennengelernt und hab immer gedacht, ja, wenn Menschen mit sich Themen haben, gibt’s Möglichkeiten, verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen. Entweder ich gucke nach, ich reflektiere mich, versuche Weg zu finden, dass ich damit klarkomme oder ich sublimiere, nennt man das als Fachbegriff. Nehmen, macht reichen die Macht aus, und dann kann ich das schön kompensieren. Aber ich gehe nicht an die Wurzel und das, was in der Politik zum Teil passiert, sehen wir ja alle auf dem Teppich heutzutage, und das war früher auch nicht anders. Aber deswegen ist mein Credo, dass jeder wirklich bei sich gucken sollte, wie kann ich mich befrieden, wie kann ich meine Muster aufräumen und dann in die Welt hinaustreten. Wenn jeder das machen würden, hätten wir auch befriedete Politiker, befriedete Polizisten, befriedete Demonstranten. Das würde alles auf einer ganz, ganz anderen Ebene ablaufen. Und von daher bin ich jetzt einfach glücklich, dass ich diese Heimarbeit machen kann. Weil ich das einfach, wenn die Menschen rausgehen und sie sagen, sie können ihr Leben jetzt auch ein anderes Leben in den Bereichen, das ist so was, das gibt einem ein tiefes Gefühl, etwas Sinnvolles in dieses Leben hineinzubringen. Und das erfreut mich tausendmal mehr als das, was ich in dem, auch wenn es interessant und spannend war, was ich eben in den 20 oder in diesen 27 Berufsjahren bei der Polizei gemacht habe.

Corinna Klein: Ja, es spricht ja auch dafür, Annette, in deiner Ausbildung, da sind ja so viele verschiedene Menschen. Wir hatten ja auch Unternehmer hier schon, Ärzte, Journalisten, ja, also, das ist ja auch für dich wunderschön oder so viel verschiedene Aspekte dann auch als Dozenten nachher da zu haben.

Annette Müller: Ja, das ist, ich wollte gerade sagen, also, Karina ist ja jetzt nicht nur Heilerin in dem Sinn in ihrer eigenen Praxis, sondern sie ist ja auch zwischenzeitlich Dozenten an der Heilerschule. Und das ist etwas, was mir ganz viel Spaß macht. Denn wenn sie dann sagt, ja, ich war 27 Jahre bei der Kriminalpolizei, dann sitzen dann zwölf Leute da mit offenem Mund und fragen dann auch, aber ist denn Kriminalpolizei nicht interessanter als Heilen zum Beispiel?

Karina Gütges: Ja, und das ist wirklich so ein Effekt! Wenn ich irgendwo erzähle, ich bin Heilerinnen oder ich bin Psychotherapeut, dann gucken alle immer so, ach, das Überhören die fast. Wenn ich sage, ich war Kriminalbeamtin, dann kommen alle und sagen, oh, das war doch spannend. Und ich sage immer nur, ich verstehe das nicht! Ich finde es andersrum tausendmal spannender, weil da passiert direkt was. Aber ich meine, wenn man ins Fernsehen schaut, es gibt so viel Krimiserien mittlerweile mit Männern, mit Frauen. Es sind ja immer Kriminalhauptkommissare, die da ermitteln, und das, und jeder guckt ihm zu. Und das ist für mich sowas, ich lasse Leben, durch das Zugucken lasse ich leben. Ich merk aber, beim Heilen bring ich was ins Leben. Ich bin aktiv und bin ich passiv, und das ist, und da zu sehen, wie da Veränderung passieren, das ist tausendmal interessanter als jeder Krimi. Ich meine, ich habe da auch Geschichten erlebt, wo man sagt, das gibt’s gar nicht, aber dass das Heilen, ist noch ganz andere Liga.

Annette Müller: Ja, und dann eben auch, wenn sie sagt, sie erlebt so viele Veränderungen. Also, sie erlebt, hat ja ihre eigene Veränderung erlebt durch die Ausbildung selbst, die sie ja schon geschildert hat. Und erlebt jetzt mit, wie sich andere auch verändern in dieser Ausbildung, was das für ein Persönlichkeitswachstum hervorruft.

Corinna Klein: Ja, ja, da sind wir auch an einem spannenden Punkt, gerade was die Psyche angeht und die seelischen Themen dahinter. Das finde ich ja immer. Ich frage ja immer Annette dann, weil ich ja auch immer diese Themen interessieren. Ja, was ist das dann hinter der Krankheit? Muss man da nicht noch das Thema Netze immer so nö, ich heile das alle weg, und ich denke so, wo ist meine Story? Ich brauch nochmal jetzt: Sorry, und du hast ja auch die eben systemisches Arbeiten, Traumata, ist ja auch so dein Steckenpferd. Kann ich jetzt wirklich nur über den Körper heilen oder tust du auch noch diese Aspekte der Psychologie oder der Ursachen noch mit integrieren oder hat sich da auch was bei dir geändert?

Karina Gütges: Also bei mir hat sich da ganz viel geändert, weil, ich bin ja auch jemand, ich will ja wissen, woher was kommt. Und bin ja also dieser Forscher, also den Ermittler kann ich nicht ganz ablegen oder die Ermittlerin in dem Bereich. Und es ist aber so, dass ich festgestellt habe, da kommt man oft an, an Blockaden, wo derjenige gar nicht weiß, woher das kommt, also wo man gar nicht erst mal erforschen kann, wieso hat sich das denn ausgebildet? Und mittlerweile durch meine Arbeit eben Kriegskinder, Kriegsenkel der Schweiz, Verdingkinder, das sind Sachen, wo Sachen passiert sind. Die sind in der Vorgeneration oder in der Vorvorgeneration, und das nennt man zum Beispiel im Bereich des Traumas, der Trauma Arbeit, transgenerative Trauma Weitergabe. Sie wird also von einer Generation auf die andere weitergegeben. Die Auswirkungen aber, die Ursachen liegen eben vorher. Und da kann oft die Verknüpfung nicht gemacht werden und da ist man dann erst mal hilflos. Und das ist das tolle an dieser Ausbildung, dass wir ja da über den Körper gehen und der Körper hat die Fähigkeit, wenn du ihm Impulse gibst, dass er sich selber Heilen kann. Also du gibst Impulse und dann richtet er sich neu aus. Ihr habt das ja in den vorherigen Sendungen auch schon gesehen, wie dann plötzlich die, die Wirbelsäule sich aufrichtet, der Atlas wieder in seine Ursprungsposition hineingebracht wird. Und der Körper, Seele, Geist immer zusammengehören, ist es im Grunde genommen, du kannst über die Psyche gehen und der Körper zieht nach oder du gehst über den Körper und die Psyche zeigt dann auch wieder neue Felder. Also die heilt sich und zeigt aber auch neue Felder, wo man noch nachjustieren darf, sollte und, und das finde ich einfach toll. Und da kann ich dann ansetzen, und ich habe es bisher immer gemacht. Ich bin erst über die Psyche und Körper hab ich mitgenutzt bei bestimmten Therapieform, den mit einzubinden, weil der Körper kann nicht lügen im Gegensatz zu unserem, unserem meint. Und jetzt habe ich das aber so umgedreht, dass ich wirklich erst den Körper damit arbeite, die Aufrichtung, das, was sich aufrichten lässt, was sich heilen lässt, heile, und dann gucke, was zeigen sich für Themen da noch mit und dann die Themen integrieren und an den Themen weiterarbeiten. Und das ist für mich so, wie soll ich sagen, ich habe lange danach gesucht. Ich habe immer gedacht, Heilen muss einfach sein, das darf nicht zu kompliziert sein. Und mit der Heiler Ausbildung die Annette, ja, ich finde, sie hat einfach großartiges zusammengestellt an Therapie oder da sind ja nicht Therapie, sondern Heilformen. Aber die kann ich als Heiler einfach so super auf meine therapeutische Arbeit aufsatteln, und ich bin eben so begeistert davon, dass ich sie nochmal eben umgekehrt habe. Ich mache erst die Heiler Arbeit, und dann setzt die therapeutische Arbeit mit da drauf, und es geht ja auch Hand in Hand. Man kann es ja nicht so messerscharf trennen oder so, und das ist einfach das tolle an dieser Ausbildung. Und der Körper lügt nie und der Körper heilt sich selber, wenn man ihm die Chance gibt. Und wir geben diese Impulse und das ist es hochspannend, spannender als jeder Krimi finde ich, was man.

Corinna Klein: Wie war das bei dir so? Ich glaube, viele kennen vielleicht dieses Gefühl, ich bin hier in dem Beruf irgendwie falsch oder ich habe keine Lust mehr, es erfüllt mich nicht mehr. Und bei dir war ja natürlich die Königsdisziplin, wirklich aus diesen Beamten Strukturen, wirklich diesen Mut zu fassen und da in diese Heiler Selbstständigkeit zu gehen. Was würdest du sagen, wenn jetzt doch vor dieser Herausforderung stehen? Bestimmt viele, auch in der Ausbildung, dieser Sicherheit gegen Sinn des Lebens, irgendwie so dieser innere Kampf.

Karina Gütges: Also, mir war klar, weil ich auf meiner Reise, bin ich ja auch in Indien und Asien gewesen und ich bin eigentlich schon Zeit meines Lebens so eine Sinn Suchende kann man da sagen und mittlerweile weiß ich das aus meiner Geschichte heraus. Eben, ich habe eben eine Mutter, die eben Kriegskind war, ein Vater, der noch junger Soldat war und ich hab meine Mutter emotional nie gespürt und habe dadurch aber auch viele. Ich habe Jahre gebraucht, um sie dann zu spüren. Selber und in diesem Prozess ist es so, dass du dir die Sinnfrage eben öfter stellst, als wenn alles easy peasy in deinem Leben verläuft, und ich habe immer so auf der Suche nach dem, was ist denn das, was, was möchte ich denn, was tut mir gut, was entspricht mir? Und ich hatte das Gefühl, in meiner Generation ist es oft noch so, dass ich gesagt bekommen habe, was man toll finden soll. Also, die ganze Kriegsgeneration hat ja, wenn man sich damit beschäftigt hat, weiß man, die haben dieses ganze erleben, was kollektiv ein Trauma bedeutet hat, haben die abgeschnitten, sind aus den Gefühlen rausgegangen haben. Es war niemand mehr da, der trösten konnte und sind ins große Schweigen und in die Arbeit gefallen. Und dieses Arbeiten, körperlich hart arbeiten, meine Eltern hatten einen Bauernhof, wurde mir als Ideal auch vorgehalten. Und als dann kommen noch die geschlechtsspezifischen Sachen hinzu. Als Mädchen muss man brav und nett sein, man hat den Vater zu gehorchen. Also, ich bin richtig klassisch patriarchal aufgewachsen und habe das immer angezweifelt und hat im Gegenzug dazu in der Schule super Lehrer, als 68er Lehrer die Sachen, ihr müsst nicht alles annehmen. Wir müssen es erst mal überdenken, ob es für euch passt, und dann sagt ihr, das will ich und das will ich nicht. Und in diesem Widerspruch bin ich aufgewachsen. Und mir waren die 68er Lehrer lieber, und das war für mich einleuchtender als das andere. Das andere sind für mich wirklich alte Zöpfe, wo wir die Reste ja immer noch sehen, wohin das führt.

Corinna Klein: Viele Lehrer haben sich aber da auch wieder hin entwickelt.

Karina Gütges: Jetzt zu dem Alten? Das kann ich ja nicht beurteilen, weil ich ja gerade jetzt nicht in die Schule gehe. Aber damals, das waren für mich Offenbarungen. Diese Menschen, die mutig waren und die ein anderes Lebensbild auch vermittelt haben und das ist bis heute. Für mich sind das große Vorbilder gerade zwei dieser Lehrer, die jetzt schon auf die 90 zugehen. Und, und das war immer so, dass ich das Gefühl hatte, ich weiß aber gar nicht, was ich will, weil mir das abtrainiert worden ist. Ich hatte irgendwann das Gefühl, das, was ich toll finden sollte, das wollte ich nicht, und das, was ich wollte, wurde mir gesagt, das ist nicht toll, und dann hörst du auf zu fühlen. Also mir ist ja das gleiche passiert. Ich habe ja nicht mehr gefühlt, ich habe auch in depressive Züge hineingegangen, weil das, was ich fühlen wollte, durfte ich nicht und konnte ich nicht, und das, was ich sollte, wollte ich nicht. Und was machst du dann in diesem Dilemma? Und das heißt, ich musste mich früh auf diese Suche begeben. Wo sind Lösungen? Deswegen bin ich auch so jemand, der das ergründet. Wie sind die Zusammenhänge, wann passiert das? Deswegen habe ich mich mit Kriegsenkel beschäftigt, mit Traumata, weil ich wissen wollte, wie entsteht denn sowas, dass man das verliert? Und auch mit der Ausbildung wiederum habe ich wieder ein Stück mehr. Also, da habe ich das, dieses missing link, das über den Körper gehen, und das SKY ist über die Emotion, und das lernt man auch im Traum habe, wenn du die Gefühl abschneidest, gehst du in die Depression, in die innere Leere, und du musst die wieder lernen oder darfst wieder lernen, Gefühle zu fühlen, auch wenn sie noch so weh tun. Und diese Gefühle, die wir ja Emotionen nennen, diese klassischen, diese Ursprungs Emotion, gibt’s vier Stück. Das ist die Freude, die Angst, die Wut und die Trauer. Auf die kann man fast alles zurückführen. Dann gibt es noch Schuld und Scham. Aber fast alles lässt sich darunter unterordnen. Und wenn du die, und wir haben gelernt, sie abzutrennen und sie wieder sich wieder damit zu verbinden, ist eine große Herausforderung, weil damit auch die ganzen Schmerzen und, und die Themen hochkommen, wo du das abgespalten hast, und das will verarbeitet werden, und das ist auch mein Weg. Deswegen kann ich auch viele Leute, die zu mir kommen, einfach verstehen, weil ich weiß, okay, ich habe dann schon eine Ahnung, dass das könnte: Okay, das könnte das die Emotion sein oder die, und die Kunst ist es nicht zu sagen, sondern der Klient muss es selber herausfinden. Und ich kann nicht für ihn durch diesen Prozess gehen, er muss selber durch diesen Prozess gehen. Deswegen ist SKY auch so ein tolles ergänzendes Mittel. Also, ich hab mir mittlerweile wirklich angewöhnt, wenn der Körper einmal wirklich in so einer Grundstruktur, das heißt, er muss noch nicht mal vollkommen ganz. Das schafft man bei Menschen, bei größeren Skoliosen oder sowas schafft man das nicht immer 100 Prozent. Aber wenn der einmal wirklich in die Richtung gebracht ist, dann guckt man, was ist parallel dazu noch an emotionalen Themen. Die behandle ich dann eben mit dem SKY Verfahren und für diesen Klienten durch, durch den Prozess, dass er durch die Emotionen hindurchgehen kann. Und was ich selber persönlich auch noch großartig finde, was bei einem Klienten sensationell war, ist dieses Morphic Renaissance, wo die Ingrid Anna dann ja da war, das eben am Knochen. In unseren Knochen speichern wir ja auch die Erlebnisse ab, in allen Zellen und in den Knochen, die von der Zeugung bis zur Geburt passieren, und durch Stimulierung oder Aktivierung der Knochen durch dieses Verfahren, der Morphic Renaissance können, auch da Integration von Erlebnissen, zu denen wir ja auch keinen bewussten Bezug haben. Die sind ja passiert, als wir noch gar kein Bewusstsein hatten, und die können sich auch regulieren, und diese im Grunde genommen diese drei Sachen, die die Heilarbeit, die Morphic Renaissance, das SKY zusammen ist, so ein Werkzeugkasten mit all den kleinen Sachen noch dazu, für die ich so unendlich dankbar bin. Weil ich das Gefühl habe, ja, jetzt bin ich ausgestattet, jetzt kann ich richtig arbeiten. Jetzt, jetzt geht es, jetzt geht mein Leben erst richtig los. Und wir, brauchte ich knappe 60 Jahre, um dahin zu kommen. Aber dann denke ich, das ist doch auch. Andere bereiten sich jetzt auf die Rente vor und ich habe das Gefühl, ich bin jetzt da angekommen, was ich machen möchte, und jetzt geht das richtig los.

Corinna Klein: So schön also!

Annette Müller: Karina hat das gerade erwähnt: Also, in der Ausbildung bekommt man sehr viele Werkzeuge, die dann auch zu einem passen. Also, sie hat jetzt drei davon genannt: Morphic Renaissance, da hatten wir ja auch schon eine Sendung mit der Ingrid Anna. Das ist da, wo man zurückgeht vor dem Zeitpunkt der Geburt, um dort sozusagen Informationen zu ändern, auf dass der Körper sich dann anders entwickelt. Das heißt also, zurück für die Zukunft, das ist toll. Und dann eben das SKYourself. Da hat man ja auch Annette Bokpe, eher eben diese emotionale Methode beschrieben hat. Und dann eben auch noch die Power, mit der wir dann arbeiten. Wo wir ja auch schon Fotografien gezeigt haben, vorher, nachher. Also, die Heiler Ausbildung passt auf so viele verschiedene Menschen. Das stellt Karina jetzt auch fest, weil sie ja zwölf Leute vor sich hat, von denen sie dann weiß, aus welchem Berufzweigen sie kommt, wer das ist, was für Wünsche sie haben, welche Erwartungen sie mitbringen, warum sie Heiler werden möchten. Das sind eben ganz viele dabei, die eben auch die Karina auf der Suche nach dem Sinn, Sinn, Sinn des Lebens, Sinn der Tätigkeit, Frust im jetzigen Dasein, da einfach nicht mehr mitmachen zu wollen. Und da hat aber auch nicht jeder den Mut zu sagen, okay, ich höre mit meinem alten Beruf auf. Das ist ja auch gar nicht notwendig, sondern alleine diese Fähigkeiten zu haben, das hilft ja schon in der eigenen Familie. Es hilft im eigenen Umfeld, es hilft im Urlaub, dass es immer dabei. Wenn ein Unfall passiert, kannst du helfen, wenn sich Leute streiten, kannst du helfen, wenn irgendjemand irgendwas entwickelt, da kannst du dann eben auch eingreifen und helfen, zur Seite stehen. Also, das ist schon, es sind tolle Werkzeuge, die da eben vermittelt werden. Und es passt im Prinzip auch zu Jedem, der das möchte. Also egal, ob das jetzt die Hausfrau ist, die sagt, Kinder sind aus dem Haus, Hund ist tot, das mache ich jetzt, ich werde erst mal Heilerin oder ob das jemand ist, der schon von vorherein weiß, ich möchte eigentlich schon, seit ich Kind bin, Heilen und findet dann irgendwann in dieser Ausbildung früher oder später schön, also auch Ärzte, auch Therapeuten. Also, ich hatte eine ganze Arztfamilie da, Vater Arzt, Mutter Arzt, kam mit der Tochter. Die Tochter war 15, als sie angefangen hat. Die sind aus dem Allgäu, also ganz toll, sehr, sehr schön. Und das ist auch etwas, was mich so freut, dass eben diese wirklich vielen verschiedenen Berufszweige, unter anderem eben auch eine Kriminalbeamtin, dann eben die Heilausbildung nicht nur gemacht hat, sondern jetzt auch unterrichtet und mir sagt, sie findet das also tausendmal spannender als die 27 Jahre Kripo, das finde ich schon toll.

Corinna Klein: Schön so, wenn sich jetzt da wirklich die Leute informieren wollen oder sagen, okay, weil, du hast ja auch für Ärzte Ausbildungsmöglichkeiten, und wo kann man sich dann da informieren?

Annette Müller: Die Webseite anschauen, www.ecole-san-esprit.de.

Corinna Klein: Danke euch Beiden und ich würde mich freuen, wenn wir in der Runde noch mal weitermachen. Dann gibt es da noch spannende Themen, wo wir wirklich anschauen können. Sehr schön! Danke, danke dir, danke für die Einladung. Sehr gerne, liebe Zuschauer! Ja, so schön, dieser Heiler Beruf und wie auch doch viele verschiedene Menschen dann diesen Weg als Berufung finden. Ich hoffe, sie hat es auch inspiriert. Bedanke mich fürs Zuschauen. Bis bald, und tschüss!

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