Episode #042: Die Faszination von Heilerlebnissen
Intro: Die Evolution lehrt uns, dass nur der optimal Angepasste in der Natur überlebt. Doch wie angepasst müssen und dürfen wir Menschen in unserem Geist sein, damit Menschlichkeit wieder Einzug erhält in Unternehmen und in unser Verhalten? Diskutieren Sie gedanklich mit, wenn die Publizistin und Bewusstseinsevolutionärin Annette Müller sich im philosophischen Diskurs Gedanken zur Menschlichkeit und zum Sinn des Lebens macht und Antworten auf die dringenden Fragen der Zeit gibt.
Corinna Klein: Herzlich Willkommen, liebe Zuschauer heute zu unserem Format Sinn des Lebens! Ich spreche heute mit zwei Heilerinnen und Dozentinnen über die Erfahrungen, die Erfahrungen, wie es einem geht, wenn man selbst Heilerfolge hat. Und gleichzeitig, wie die Menschen sich verändern in der Ausbildung und dafür habe ich Annette Müller bei mir. Sie ist Gründerin der Schule für geistiges Heilen. Und ich habe noch einen ganz besonderen Gast von ihr da, eine Dozentin, die seit über 27 Jahren bei der Kripo war, als Kriminalbeamtin, und heute Dozentin an der Heilerschule. Bleiben sie dran!
Corinna Klein: Hallo liebe Annette
Annette Müller: Ja, wie schön, dass wir wieder hier sind.
Corinna Klein: Ich freue mich auch, liebe Karina, auch du bist immer wieder herzlich willkommen. Es ist so spannend, wie du so aus der Erfahrung aus der Kripozeit und dann eben als Dozentin und Heilerin auch darüber sprichst, wie die Welt sich verändert. Wie wir Menschen funktionieren, was auch Traumata in uns auslösen. Da kann man auch auf YouTube unsere Interviews anschauen, die sind ja dann auch da. Heute würde ich gerne mal ein bisschen auf deine schönsten Erinnerungen eingehen. Also in der Zeit, seitdem du jetzt wirklich auch die Ausbildung bei Annette gemacht hast und dann auch der Weg zur Dozentin.
Karina Gütges: Ja, gerne. Ja, also erst mal, das Wichtigste fängt erst mal an bei mir selber. Also das ist ja, vielleicht hole ich da auch zu weit aus. Aber es ist so das, was ich so festgestellt habe. Viele Menschen, die das Bedürfnis haben, andere zu heilen, machen das erst mal, weil sie das Gefühl haben, sie können sich selber nicht heilen. Und diese Ausbildung ist eben so, die heilt erst mal auch deine Dunkelfelder sozusagen. Das heißt, du wirst erst mal geheilt und das schafft auch ein anderes Bewusstsein für sich selber. Weil diese Ausbildung ja mit diesem göttliche Funken, den jeder Mensch in sich trägt, wie immer man ihn nennen will, Energie, Universum, universeller Funke, man muss ihn gar nicht jetzt religiös oder so werden, aber dass wir Menschen alle einen inneren Kern in uns tragen, der dazu da ist, dass wir glücklich sind, dass wir großartig sind, dass wir unsere Fähigkeiten leben, dass wir es verdient haben, wirklich ein Leben zu leben, das uns entspricht, unseren Fähigkeiten, und dass wir das dürfen. Und da liegt oftmals so viel drauf an, wie wir, wie wir aufgewachsen sind, welche Erfahrungen wir gemacht haben, welche Erfahrungen negativer Art wir von unseren Eltern mitnehmen, wo wir eingeschränkt wurden, dieser ganze, ich nenne das immer Müll. Den müssen wir erst mal freilegen und der erste Schritt ist, dass wir uns die Erlaubnis geben, das zu tun, und das ist oft einfacher, das zu machen, indem man sagt, ich lerne das, um andere zu heilen. Aber der erste Schritt ist immer, äh, ich heile mich. Und da war die Ausbildung auch nochmal wirklich so. Ich habe zum Beispiel ein Problem mit meinem Atlas der Wirbelsäule. Ich habe oft so, dass irgendwie man sagt, so die Wirbel wie seitlich sich rausdrücken, und mein, also ich hatte in den 90er drei Auffahrunfälle hintereinander gehabt, in drei Jahren, beziehungsweise ein Ski Unfall, zwei Auffahrunfälle, und seitdem habe ich Probleme, was ich gar nicht wusste. Das habe ich auch erst durch die Ausbildung erfahren, wie wichtig dieser Atlas ist. Damals habe ich das überhaupt gar nicht ernst genommen. Und hatte nur Badminton gespielt, dann gemerkt, dass ich immer, wenn ich gespielt habe, weil man den Kopf wieder, danach immer so starke Kopfschmerzen hatte, dass ich das Badminton Spielen aufgegeben habe. Und jetzt, nachdem ich die Ausbildung gemacht habe, weiß ich, warum ich diese extremen Kopfschmerzen habe. Und ich muss bei mir auch immer aufpassen. Der ist eben ganz schnell, dass sie sich wieder verschiebt. So ähnlich bei dir ist ja, dass die Bänder ja weg sind, Neti. Und bei mir, ich weiß es nicht, meine Bänder sind wahrscheinlich noch da, aber es ist einfach eine Schwachstelle von mir. Und es hat auch, was eben Wirbelsäule ist, ja auch die Aufrichtung und dieses eben wirklich auch in der Mitte zu bleiben für die Balance. Also das heißt, mein Weg zu gehen, und so wie ich es habe, ist ja dadurch, dass ich erst Polizei, dann jetzt Heilpraktikerin für Psychotherapie und Heilerin bin. Ich bin ja immer so auf der Suche nach meiner inneren Balance und was mir denn entspricht. Und, und da habe ich das Gefühl, das darf sich jetzt stabilisieren, einfach noch ein Stück mehr.
Corinna Klein: Gerade dieses Thema bewusst, ich gehe meinen Weg. Ich schaue zuerst auf mich, auf meine Heilung. Das wurde uns ja auch so ein bisschen abtrainiert. Das wird ja dann gerne auch als Egoismus oder Ichbezogen, gerade auch als Kind so eine …
Karina Gütges: Ganz extrem
Corinna Klein: Genommen, oder, ja?
Karina Gütges: Und ich also, als ich das dann durchschaut habe, das ist auch ein Mittel, um Menschen klein zu halten. Sie aus einer, aus der Kraft rauszunehmen. Wenn ich gut bin, da ich ja auch an der Universität eben bestimmte Seminare gebe zu Frauenthemen, wie ich mich in der Gesellschaft, im Beruf behaupten kann, wie ich, was ich da wissen muss, um einfach gut darzustellen, um mitzuspielen, mitzumischen und Selbstbehauptungskurse, solche Sachen mach ich ja.
Corinna Klein: … auch vorhin in unserer Vorbesprechung so ein schönes Beispiel. Vielleicht wirst du das noch mal aufgreifen, was in dieser männlichen Struktur in so Sitzungen passiert. Auch wenn da jetzt wirklich jemand eine gute Idee hat und entweder jünger ist oder eine Frau ist. Ich fand es so schön, das wäre jetzt schon noch mal interessant.
Karina Gütges: Also, ich habe das selber bei der Polizei erlebt, als ich da junge Kommissarinnen war, und ich hatte einen Vorschlag reingebracht. Es war eine große Sitzung, eine große Lage, Erpressungslage oder den Raubüberfall war, war das nicht klar, wer die Täter waren. Ich hab da einen tollen Vorschlag eingebracht, der wurde nicht gehört. Dann in dieser Runde wurde sich erst weiter vorgestellt und am Ende hat der Chef dann diesem Vorschlag wieder eingebracht und alle haben Hurra geschrien. Und ich saß da und war so kein Wort. Ich war beleidigt. Jahre später. dadurch, dass ich mich eben viel mit diesem Thema geschlechtsspezifisch beschäftigt habe. also was ist da anders. Same, same but different, wie man so schön sagt. Da wurde mir klar, dass es so ist. Wenn du jung bist oder wenn du Frau bist, wirst du nicht gehört in hierarchischen Strukturen, weil du keine, keine Stellung, keine Position hast. Und es gibt eben Möglichkeiten dann zu sagen, nicht so wie ich, die es nicht wusste, damals geschmollt habe, die mich nicht gehört haben, sondern dann zu sagen, in der größten zum „Ah Danke, Herr Maier, dass Sie meinen Vorschlag von vorhin wieder aufgreifen. Also, und ich würde dann noch merken, ich würde das auch noch mal mehr mit unterstützen, weil das könnte das ans Licht bringen oder das, oder wir könnten das feststellen“ und so weiter und so fort. Das heißt, du bleibst in deiner Größe, du schmollst nicht rum, weil das kann, das wird immer negativ bewertet. Sondern du machst, und du machst dich sichtbar und das ist gerade bei Frauen so.
Corinna Klein: Sofort auf Augenhöhe, weil er hat ja einen Vorschlag genommen und kriegt es nochmal schön aufs Brot geschmiert. Also es findet jetzt ja sofort eine Korrektur statt.
Karina Gütges: Und das Verrückte ist ja, das ist noch nicht mal so, dass das individuell jetzt was ist, um dich runter zu machen, sondern das ist ein strukturelles Thema, du wirst überhört.
Intro: Du wirst überhört. Es gibt ja auch Männer, die sagen, ich werde in diesem Team nicht gesehen, man hört mich nicht, und.
Karina Gütges: Das ist immer, wenn jemand jung ist oder eben, eben in der Position noch nicht so, und solange wir diese hierarchischen Strukturen in Firmen und so weiter haben, ist das immer ein Thema. Weil nach dem, ob du oben stehst oder unten ist, auch deine Redezeit oder das, was du sagst, wird dem zugehört oder nicht und je weiter du oben bist, desto mehr wird zugehört. Und deswegen so in klassischen Frauen und sagt, man gibt, das sind eben runde Strukturen, da wird jeder gehört, und man guckt, dass man eine Lösung findet. Und in männlichen Strukturen geht es von oben nach unten und oben der Redezeit ganz viel und unten, der wird unter Umständen nicht gehört, und das ist aber der kreative Kopf, und dadurch geht viel verloren. Und deswegen ist es gut, und das wird ja in der Kommunikation oder in solchen Seminaren auch schon gelehrt, dass es da eine Vermischung von beiden Systemen einfach gibt und dass das vorangetrieben wird, und das ist einfach spannend diese Themen.
Corinna Klein: Es sind sicherlich auch viele Menschen frustriert in diesen Strukturen und kommen dann irgendwann an den Punkt, wo sie sagen, ich möchte was, was mich erfüllt. Was sind so für dich die Beobachtungen gewesen, jetzt als Dozentin von den Teilnehmern, die ja wirklich teilweise aus solchen Strukturen ausgebrochen sind oder versuchen auszubrechen, vielleicht noch drin sind und parallel die Ausbildung machen? Was verändert sich durch die Arbeit an sich selber, durch das eigene Heilen in einem eigenen privaten Leben?
Karina Gütges: Also das, was ich beobachte, ist, dass das ein größeres Selbstbewusstsein, also, sich selbst bewusster zu werden. Aber in einem guten Sinne. Du brachtest das eben mit dem Egoismus. Ich, ich bringe immer dieses Bild mit dem Glas Wasser. Wenn ich mich als Glas Wasser sehe, wenn das Glas halb voll ist oder wenn das Glas halb leer ist, kann ich, kann nichts überlaufen, kann ich auch nichts mehr abgeben. Wenn das Glas voll ist, läuft meistens so viel raus, das kommt dann den Anderen zugute. Und deswegen ist meine erste Pflicht dafür zu sorgen, dass mein Glas Wasser, also ich als Gefäß, dass es immer voll ist, weil sonst kann ich auch nichts abgeben. Das heißt, sonst entkräfte ich und lande selber drinnen.
Corinna Klein: Das sind dann die Heiler auch, die selber dann schwach werden oder krank werden und das habt ihr jetzt gar nicht. Ihr arbeitet ja überhaupt gar nicht so, dass das euch Energie zieht.
Annette Müller: Nein, wir geben nichts von unserer Persönlichkeit oder von unserer persönlichen Kraft ab, sondern, wie eben Karina schon erwähnte, es ist dieser göttliche Funke in uns, der uns tatsächlich kreativ zur Verfügung steht. Das natürlich jetzt eine sehr gewagte Aussage, aber es stimmt tatsächlich. Dieser göttliche Funke ist der Funke, der zurzeit auf alle Ewigkeiten das Universum weiter ausdehnt und erschafft, und dem kannst du nichts nehmen. Wenn der göttliche Funke auch die Hälfte von sich selbst abgibt, hat ein zweites Universum geschaffen, was sich auch wieder weiter erschafft. Das heißt also, damit arbeiten wir und deshalb kann uns das nicht müde machen, sondern im Gegenteil, es erfüllt uns ganz einfach auch mit diesem Staunen und dieser Selbstachtung. Weil wir ja eben genau merken, was ist unsere Quelle, wo kommen wir her? Wissen, welcher Ursprung ist das? Wir sind diesen, diesen, wir haben diesen göttlichen Ursprung, den tragen wir in uns. Keiner wagt darüber zu sprechen. Aber wenn wir das eben anwenden, an der Liege oder wenn wir es eben weitergeben in der Ausbildung, dann merkst du ganz einfach, wie die Menschen dann anfangen aufzublühen, weil das alles, was gefehlt hat, ist dann da.
Corinna Klein: Mhm
Annette Müller: Ja, also, das ist wie ja, also, du hängst dann da wie so eine Pflanze, die schon ewig kein Wasser bekommen hatte und dann wässerst du die Pflanze und du siehst, wie sich die wieder sozusagen füllt mit Kraft, mit Lebenskraft, mit Power, und kann weitere Triebe hervorbringen und Konspen hervorbringen, und sie können dann aufblühen und können Samen weitergeben. Also, das ist so der Weg des Lebens: Wachstum, Wachstum, Wachstum, sich selbst vervielfältigen, und das da, da gibt es keinen Stopp, da gibt es keine Müde.
Corinna Klein: Gab es bei dir ein Erlebnis oder dein erstes? Vielleicht dein erstes eigenes Heilererlebnis, wo du dachtest, krass, das weiß ich.
Karina Gütges: Ja, also so ein ganz krasses, das ist ähm, ist eine Frau gewesen, die jetzt selber die Ausbildung auch angefangen hat. Und zwar hatte die, kam mit Verspannung im Kfa, Tinitus und Schmerzen in der Wirbelsäule und mit der habe ich, so krass, habe ich die Reaktion noch bei einem anderen gesehen. Die kam und lag auf der Liege und ich habe nur die Hände aufgelegt und der ganze Körper zuckte. Macht richtig so, und sie sagte, ich mache diese Bewegung nicht, das macht mein Körper. Ich kann die gar nicht machen. Und die hat da fast die ganze Behandlung nur gezuckt. Und dann, ich glaube, schon nach der ersten Behandlung, ist sie aufgestanden und sagte, mein Kiefer ist schon viel, viel lockerer. Also, da ist nicht mehr, und ich weiß nicht, ob bei der zweiten oder beim ersten Mal sagt sie, der Tinnitus ist weg, der ist nicht mehr da. Und nach der Atlas Aufrichtung, und sie hat jede, jede Sitzung war der Körper wirklich im Tanz, der hat wirklich auf der Liege getanzt. Das, sowas hab ich auch nie gesehen, aber sie war dann, sagt er, jetzt ist wirklich die ganze Anspannung aus dem Kiefer, den Rücken weg. Da sind keine Schmerzen mehr. Und sie war aufgerichteter und war, die hatte auch eine Skoliose, eine leichte, der Rücken war gerade. Und das war für mich so, wie wo was ist, was ist da passiert? Und deswegen finde ich das auch so toll, dass wir, wir heilen ja nicht. Sondern das, was wir machen, wir geben die Impulse, damit der Körper in die Selbstheilungskräfte, damit die angeregt werden und damit der Körper in die Selbstheilung geht. Und trotzdem ist es also, es ist so ein Hebammen Effekt, den wir machen. Und es ist so beglückend, eben diese Hebamme sein zu dürfen, die einen Menschen dazu bringt, dass er diese Lebensqualität, in dem Fall war es wirklich, die war so eingeschränkt, die war so glücklich, weil sie jetzt wieder alles machen kann. Und das ist so was total Schönes. Manchmal stehe ich da staunend davor und habe gar keine anderen Worte dafür.
Corinna Klein: Wir hatten das auch in manchen Sendungen auch schon mit Annette und auch mit einem Unternehmer, dass man so manchmal auch das Problem hat, in unserer Gesellschaft für Heilung Geld zu verlangen oder Energieausgleich. Dass da auch viele sagen, naja, für den Beruf kann ich schon nehmen, egal was ich jetzt für einen Beruf habe, aber Heilen, hm?
Karina Gütges: Ich glaube, das ist noch was Althergebrachtes. Weil das ja so verteufelt wurde, also weil das ja sowas Dunkles und das musste im Geheimen stattfinden. Und wenn du da irgendwas Falsches gemacht hast, jemand es nicht gut ging und dann landest du auf dem Scheiterhaufen. Und, und ich komme wieder mit der Frauenlinie. Heilen war überwiegend auch eher eine weibliche Tätigkeit. Und alles, was in unserer Gesellschaft weiblich ist an Tätigkeiten, ist im Verhältnis zu männlichen Tätigkeiten, unterbezahlt, immer noch. Daran sieht man ja, dass die Gleichberechtigung noch nicht wirklich voll da ist. Und das ist auch ein Aspekt, so das Heilen, was, Frauen sind ja dazu genötigt worden, dass sie das alle für nichts haben zu tun, genau das, diese Selbstliebe.
Corinna Klein: Haushalt usw.
Karina Gütges: Und genau, und wenn du das historisch siehst, hat das auch, die Bürgerschicht hat ja nicht gearbeitet. Da war es ein Privileg, dass die Frauen nicht arbeiten mussten. Aber die Unterklassen haben immer, die Frauen haben mit den Kindern mitgearbeitet, aber die wurden im Gegensatz zu den Männern noch viel schlechter entlohnt. Die Frauen haben die Hälfte, die Kinder ein Drittel maximal bekommen, und das ist immer eine Ausbeutungsgeschichte, und das sehe ich beim Heilen. Wenn man diese Aspekte mal so zusammenführt, kann ich 100 prozentig sagen …
Corinna Klein: Aber für mich logisch.
Karina Gütges: Aber das wäre so, wo das herkommt. Und ich denke, wenn man ein Arzt, dann würde, du kriegst kein Geld, auch wenn er hat Sachen gemacht, aber du gehst da raus und hast die gleichen Beschwerden wie vorher, und er nimmt ja auch, man sagt, ich weiß gar nicht, wo das ist. Da wird ein Arzt nur bezahlt, wenn, wenn derjenige auch gesund bleibt.
Corinna Klein: Irgendwas asiatisch, ich kann mich erinnern!
Karina Gütges: Ja, da bei einem Arzt wird es nie jemand in Frage stellen, oder bei einer Chemotherapie, wenn die alle zurückbezahlt werden müssen, die nicht anschlagen und funktionieren. Also da fragt das keiner. Das ist wie selbstverständlich. Und es braucht mehr diese große Selbstverständlichkeit. Wenn man Menschen helfen kann, dass sie ein besseres Leben führen, dass sie weniger Schmerzen haben, und wir in unserer heutigen Zeit, das muss er auch sehen, ohne Geld kommt man gerade nicht aus. Also das heißt, man kann das Essen ja nicht sich malen, man muss ja physisch leben, man muss was zum Anziehen haben, man braucht Dinge zum Überleben und dafür einen adäquaten Ausgleich. Das ist wie selbstverständlich, und ich finde es schon eine Frechheit, wenn es eher dieses, das darf man nicht, dass das so in so einer Ecke von kriegt, ja schon fast so ein Moralischer, und Moral ist immer große. Das ist so ähnlich wie mit Schuld, Schuld und Moral, das ist so was, was aus dem christlichen, kirchlichen Sinne kommt, und das sind so Totschläger Argumente. Weil auch wenn, wenn du sagst, wenn du irgendwas gemacht hast, wenn du das Thema Schuld nimmst, da kommst du nie raus. Sagst du aber, ich bin verantwortlich für das, dann übernimmst du die Verantwortung, damit ist es abgegolten. Und so ähnlich ist es hier auch bei den, naja ob Heilung, das verdient hat, das kriegt diesen moralischen Aspekt, und damit wird’s tot gemacht, und man moralisiert, man stellt sich drüber. Das finde ich eben auch. Aber leben muss jeder und überleben auch, und.
Corinna Klein: Ich finde es jetzt auch schön, mal die, die Variante von dir zu hören, die finde ich nämlich sehr stimmig, und dann vielleicht auch zu überlegen, ob es nicht auch im Kollektiv jetzt für uns Frauen auch eine Möglichkeit ist, in diesen Selbstwert, in diese, in diese eigene Größe zu kommen, und darüber eben haben wir dann das Lernfeld, auch in Berufungen uns zu positionieren und auch den Wert einzufordern.
Karina Gütges: Hm!
Karina Gütges: Mhm.
Karina Gütges: Und ich finde das einen ganz wichtigen Punkt. Weil also dadurch, dass ich mich ja viel mit diesen geschichtlichen Hintergründen, die Frauen sind sozusagen kollektiv dazu gemacht worden, also dankbar zu sein, demütig zu sein, dass sie leben dürfen, fast, dass sie ein paar Rechte haben und ihnen das immer beigebracht wurde. Da müssen sie dankbar für sein, und das ist wirklich ein seit Jahrtausenden alter Zopf, und es ist an der Zeit, das abzuschneiden und zu sehen, woher das kommt. Und es ist nicht damit getan, einfach die Rechte zu haben. Es braucht immer zwei bis sieben Generationen. Drei, also, die im indianischen, die sagen, sieben Generationen braucht ein Wandel. Wissenschaft ist so bei drei Generationen irgendwo. Die Wahrheit wird wo dazwischen liegen, um Muster wirklich zu verändern, und dieses Muster, das Frauen das machen, einfach nur aus Nächstenliebe, und für das Nächstenliebe, ist super. Da habe ich nichts gegen. Aber dass das, dass die Frauen sich dabei selber ausbeuten, sich selber nicht wertschätzen, immer meinen, sie müssten Anderen viel mehr geben als sich, das ist so, wo ich glaube, dass die Welt da gesunden kann. Wenn die Frauen in ihr Potenzial gehen, sich auch nicht mehr irgendwas einreden lassen, so was wie die Welt zu funktionieren hat, sondern ihr Statement setzen, dann kann sich was verändern. Weil, die Frauen sind immer näher am Leben. Sie gebären, leben, das heißt, sie schützen sich auch mehr. Wer ist denn für einen Krieg? Also, keine Mutter würde ihren Sohn doch freiwillig, wenn ihr nicht irgendwas indoktriniert würde, in den Krieg schicken. Keine Frau, und die Frauen sind, aber du musst also, wir kommen aus einer patriarchalen Struktur. Die Frau folgt dem Manne und das ist immer noch ein Stück so verankert. Also ich bin da leider, ihr merkt es, das ist mein Steckenpferd, was kämpferisch, aber das ist so. Das ist so, wo ich sehe, es braucht Zeit, und es braucht den Mut der Frauen, dass sie sich nicht gegenseitig anklagen. Das ist auch so ein Konstrukt. Das Patriarchat lässt die Frauen sich selber kontrollieren, und es gibt die Einteilung, die guten und die bösen Frauen, die heiligen, die Huren. Und man hat die Frauen immer gespalten, damit sie, es gab die Bürgerbewegung und es gab die Arbeitsbewegung, und man hat immer einen Keil reingetrieben. Wenn die Frauen sich wirklich ihrer Größe, Bewusstsein nur zusammentun würden und sagen, wir machen diesen Scheiß da draußen nicht mehr mit. Aber das ist eine Kraft, wo Frauen sich befrieden müssen, miteinander in ihre Kraft gehen dürfen. Und da kommen wir aber hin. Und dann denke ich, dann könnte es auch sowas geben wie, okay, wir gucken, was ist das übergeordnete Ziel, und das übergeordnete Ziel für mich ist Heilung jedes Einzelnen ohne Ausnahme, unabhängig von Rasse, Geschlecht, egal, was dann noch im Wege stehen kann.
Annette Müller: Wie sieht das eigentlich aus? So als Idee angenommen, du wärst jetzt noch in deinem alten Beruf und wärst jetzt noch Kriminalistin, würdest du jetzt diese Verbrecher heilen wollen?
Karina Gütges: Ich finde es, ich finde es, mal so eine Aktion im Knast zu machen. Wer wollte, das läuft ja immer auch freiwillig gehört. Also, wenn jemand sagt, ich würde mich auf sowas einlassen, wäre das ein irres Projekt, sowas mal im Knast zu machen.
Annette Müller: Dürfte man das denn überhaupt?
Karina Gütges: Also, es gibt da bestimmte Wege um, dann müssten die sozusagen, das müsste derjenige selber, der müsste das wollen, dann müsste das wie politisch abgesegnet sein, das müsste von der Anstaltsleitung abgesegnet sein. Das heißt, da gab es zurecht ein paar Hürden. Aber wenn man mutige Menschen findet, die sagen, das ist doch eine super Idee, wir machen das als Experiment, Studie. Verbindet mit einer Studie unter Umständen, warum nicht? Also, diese Sachen kann man ja aus dem Weg räumen und dann könnten sich die Leute, die dazu Lust haben, sich zur Verfügung stellen und man könnte das ausprobieren. Es gibt ja unterschiedlichste Projekte dieser Art. Aber ich finde das ein ganzes spannendes Thema. Ich habe ja auch schon mal gesagt, wenn ich mal irgendwann in den Knast müsste, aus welchen Gründen auch immer, in der heutigen Zeit, weiß man ja nicht, wenn man schon demonstrieren geht, kann man ja schon Pech haben. Dann habe ich gesagt, okay, dann kann ich dieses Potenzial auch da nutzen und kann eben damit arbeiten. Aber für so ein, für so ein Projekt, das wäre eine gute Idee, das ist ja echt schön!
Annette Müller: Ja ich weiß, vielleicht machen wir das als nächstes. Das fände ich jetzt echt mal, eine Idee kommt, von einer Idee kommt die andere Idee.
Corinna Klein: Wie ging es dir denn so in deiner ganzen Arbeit? Du bist ja Frau Heilerin, hast natürlich die Brücke zur Schulmedizin geschaffen und auch dafür einen Preis erhalten. Aber ich könnte mir schon auch vorstellen, dass da vielleicht die einen oder anderen die Augen rollen. Denn akademische Widerstände oder irgendwo hast du es einfach gar nicht, was ich ausgeblendet.
Annette Müller: Das ist überhaupt nicht, überhaupt nicht der Fall. Also, ich glaube auch die ganze Art und Weise, wie ich es weiß. Also es ist ja kein Glaube, sondern es ist ja ein Wissen. Und die anderen Leute, die die Augen verdrehen, die wissen es halt nicht besser. Die können ja nix dazu, dass sie es nicht besser wissen. Ja, das ist einfach eine andere Welt, und ich habe ganz wenig Berührungspunkte mit diesen Menschen, die sagen, ach, was ist das jetzt für eine Spinnerei? Ganz im Gegenteil, ich bekomme so viel Anerkennung über die Teilnahme jetzt zum Beispiel an den Kursen. Also, wir haben wirklich hochstehende Berufe in unseren, in unseren Ausbildungen, Richter, Richterinnen, Staatsanwälte, Menschen, die bei der Polizei sind. Ja, viele Therapeuten, Ärzte, Oberärzte, leitende, in leitender Funktion in Kliniken. Wir haben einen Big Boss sozusagen aus einer australischen Klinik in der Ausbildung gehabt. Auf Hawaii jetzt zum Beispiel in den englischen Ausbildungen von überall die, die die klinische Studie, die gemacht wurde, an der Uniklinik in Essen ausgewertet, nur noch nicht veröffentlicht. Also, das sind alles Sachen, wo ein Augenrollen nichts bewirkt.
Corinna Klein: Also, genau da bist du einfach. Ja, das ist auch.
Annette Müller: Und das Augenrollen zeigt dann nur die eigene Hilflosigkeit der Person und mehr nicht.
Karina Gütges: Also, bei Therapeuten gibt es auch einen Spruch: wer heilt, hat Recht.
Corinna Klein: Das haben wir auch schon gesagt und den Spruch.
Karina Gütges: Ich finde man nicht, das ist auch sowas. Wo es hingeht, ist nicht das Polarisieren, sondern das, wie kann man, wie kann das in friedlicher Koexistenz auch nebeneinanderstehen? Also so, dass man sagt: Okay, je mehr Möglichkeiten wir haben, Menschen zu heilen, ja, umso besser. Warum muss man sich dann noch gegenseitig bekämpfen? Ich finde, es ist auch so, was, was früher war, diese Konkurrenz, und dass es mehr darum geht: Okay, man lässt die Sachen nebeneinander stehen und guckt, wie kann man möglichst viele Menschen damit erreichen und heilen? Und jeder hat einen anderen Zugang, jeder hat ein anderes Bewusstsein. Und so viele Heiler, dass wir alle heilen können, gibt es ja auch gar nicht. Also das soll ja erst mal dahin kommen, dass es mehr, mehr werden. Aber das, denke ich, ist das wichtigste: friedliche Koexistenz nebeneinander. Klasse!
Annette Müller: Und als gegenseitiges sich fördern.
Karina Gütges: Ja, genau und unterstützen und zusammenarbeiten.
Corinna Klein: Toll!
Corinna Klein: Mhm, danke, dass ihr da wart. Schöne Frauenrunde, tolle Themen.
Annette Müller: Ich dachte du sagt jetzt schöne Frauen.
Corinna Klein: Eine Frau in einer schönen Runde. Danke, dass ihr da wart und wenn jetzt noch sich jemand einlesen möchte, oder?
Annette Müller: Die Webseite schauen: www.ecole-san-esprit.de.
Corinna Klein: Ja, super, Dankeschön!
Karina Gütges: Gerne
Intro: Und bis bald. Ja prima! Vielen Dank, liebe Zuschauer! Ja, da hoffen wir doch, dass die Heilung wieder so ein bisschen in unsere Gesellschaft fließen darf, und freue mich auf jeden Fall auf jeden Erfolg, und danke fürs Zuschauen. Bis bald, tschüss!
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