Annette Müller: Gespräche zur Menschlichkeit

Episode #015: Heilerinnen Talk Auf der Suche



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Intro: Die Evolution lehrt uns, dass nur der optimal Angepasste in der Natur überlebt. Doch wie angepasst müssen und dürfen wir Menschen in unserem Geist sein, damit Menschlichkeit wieder Einzug erhält in Unternehmen und in unser Verhalten? Diskutieren Sie gedanklich mit, wenn die Publizistin und Bewusstseinsevolutionärin Annette Müller sich im philosophischen Diskurs Gedanken zur Menschlichkeit und zum Sinn des Lebens macht und Antworten auf die dringenden Fragen der Zeit gibt.

Corina Klein: Herzlich willkommen, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, heute zu unserem Format Sinn des Lebens. Heute habe ich zwei Heilerinnen da, die beide Annette heißen. Eine Heilerin, Annette Müller, die die Gründerin ist der Heilerschule Ecole San Esprit und eine Investigativ Journalistin, Autorin und systemische Coachin. Sie ist heute hier, Annette Bokpe, und ich freue mich sehr, dass beide über ihre Heilerfolge sprechen, und ja Sie werden Einiges erfahren. Bleiben Sie dran!

Corina Klein: Hallo, ihr zwei lieben Annettes, so schön! Letztes Mal hatten wir eine Corinna da, gell, da waren wir zwei Corinna, eine Annette, jetzt umgekehrt, also es ist schon witzig. Ja, liebe Annette, du bringst ja auch immer tolle Gäste mit. Ja, wir hatten ja eine Ärztin, wir hatten einen Rettungssanitäter, eine Lehrerin und

Annette Müller: Schulleiterin

Corina Klein: Eine Schulleiterin sogar genau, und mit dir hatten wir auch schon so ein tolles Interview, wo du wirklich erzählt hast, wie du damals eben genau diese, dieses Haar in der Suppe in der Heilerausbildung finden wolltest, und nun selber Heilerin bist, und ich bin total gespannt auch auf deine Erfahrungen, so wo du jetzt selber eben, machst es ja jetzt auch schon eine Weile!

Annette Bokpe: Ja, ja, ich bin jetzt mit der Schule und mit dir verbunden in dieser Arbeit seit 2008. Ja, 2008 bin ich das erste Mal da gewesen und habe die Ausbildung gemacht und, wie gesagt, also auch sehr skeptisch und kritisch verfolgt und habe auch tatsächlich danach mich schon engagiert, auch für die Schule und für alles, aber dann auch nicht gleich angefangen, also richtig offiziell zu heilen, sondern ich habe auch noch ein bisschen vorsichtig nebenbei gemacht, weil ich dachte: ach, ich muss erst mal ausprobieren und mal gucken, ob es wirklich klappt und so weiter, und hab dann irgendwann also richtig durchgestartet. Also, ich arbeite trotzdem auch noch als Coach, als Journalistin eher weniger, aber als Coach arbeite ich auch noch und kann das beides auch wunderbar ergänzen. Und jetzt war es dann eben so, dass ich irgendwann gesagt habe, okay, ich tu das also zu meinem Gewerbe mit hinzu, dass ich Heilerin bin, und habe das auch tatsächlich also in Thüringen, in Bad Tabarz, wo also meine Heimat eigentlich ist, dann quasi in der Wohnstube meiner Eltern gemacht. Da habe ich eine Liege hingestellt, und als ich da so wirklich auch von Kunden, mit Kunden die ersten Heilerfolge hatte, dann habe ich auch richtig Gas gegeben. Also dann habe ich das auch richtig angeboten, und es hat sich ja auch rumgesprochen. Also, ich kann mich wirklich erinnern an eine Sache, die ich damals, also die mir auch die Tränen in die Augen gebracht hat, als eine Dame kam. Ich weiß gar nicht mehr, wie sie darauf aufmerksam geworden ist, ist auch egal. Die kam dann und berichtete, dass sie also mit mit ihrem Bein immer Probleme hatte und immer noch hat, also Schmerzen hat, und kein Arzt kann wirklich feststellen, was da los ist. Und irgendwann hat ihr tatsächlich der Orthopäde, glaube ich, gesagt, also wissen Sie, wenn das jetzt nicht aufhört, dann nehmen wir das Bein ab. Und da habe ich gesagt, um Gottes willen! Also ich habe mich nie zu medizinischen Dingen geäußert, das steht mir nicht zu, da kann ich ja gar nicht mitreden. Aber da habe ich gedacht, um Gottes willen, das Bein ist doch! Wenn die nichts feststellen, ist doch dieses Bein in Ordnung. Warum sollte man das abnehmen? Also ich war total entsetzt, und ich habe dann angefangen mit der Heilsitzung, und da sagt die Frau plötzlich fing an zu weinen und sagt, hier passiert was, das spüre ich ganz genau, hier passiert was. Und dann war ich auch gleich ganz beeindruckt, und die hat tatsächlich auch drei, vier, fünf Sitzungen, ich weiß es nicht mehr, gemacht, und dann hat die mir einen Brief geschrieben oder eine e Mail geschrieben, das absolut geheilt, war, nichts mehr zu spüren, die Schmerzen waren weg, die Ärzte haben gestaunt, und da habe ich gedacht, wow toll! Also, das war für mich so ein toller Erfolg, und das ging tatsächlich so weiter. Es war unglaublich, was da für Sachen waren. Natürlich auch. Es gab auch mal Leute, die kamen und weggegangen sind und sagen, es hat mir nichts gebracht. Ich habe immer zu den Leuten gesagt, ich kann ihnen kein Heilversprechen geben, das kann ich nicht und darf ich nicht. Das dürfte keiner ein Heilversprechen geben. Aber ich hatte mir vorgenommen, also gefühlt muss ich mindestens 80 Prozent Heilerfolge haben, sonst höre ich auf. Das war für mich immer auch der Ehrgeiz, weil ich möchte auch erfolgreich arbeiten, und das muss ich sagen, hat sich gehalten bis heute. Ja, und ich habe jetzt gerade kürzlich wieder auch wieder ein sehr schönes Erlebnis gehabt, wo ich auch nicht sage, ich habe es geheilt, aber ich habe wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität beigetragen, und darum geht es einfach auch. Eine, eine Dame, die schwer krebskrank ist und ganz große Ängste hatte und dann gesagt hat: Okay, ich komme also, weil es ihre Verwandte ihr geraten hatte, also nach der Chemo zu mir zu gehen, macht also Chemotherapie, und eine Verwandte hat gesagt, ich schenke dir diese Heilsitzung, geh mal zu der Annette und nach den Chemotherapien, dass es dir einfach besser geht, und es geht ihr wesentlich besser nach den Therapien. Vorher war es immer so, dass sie gesagt hat, ich bin ja nach den Therapien, nach diesen Chemotherapien richtig behindert, ich kann gar nicht aufstehen, und jetzt hat sich das wesentlich verbessert. Und was ich eben auch gemacht habe, das ist, ich habe eben mit ihr eine Heiltechnik auch angewendet, die wir auch zur Verfügung haben. SKYourself, also, ich habe diese furchtbare Angst, die sie hatte, also richtige Todesangst. Die konnte mit dieser Methode aufgelöst werden. Das heißt, die ist ganz, steht ganz anders im Leben. Ja, die steht die die kann mit ihren Kindern wieder normal kommunizieren. Sie ist nicht nur am Weinen, sie ist nicht nur am Angst haben, sondern sie kann wirklich jeden Tag genießen, und jetzt fahren die auch in Urlaub. Das freut mich so sehr. Ja, also das, das ist schon, das sind schon Sachen, wo ich gleich wieder eine Gänsehaut kriege, und es ist auch schon passiert, dass ich wirklich mit Klienten oder Esperenten, wie wir sie ja auch nennen, dass wir uns in die Arme gefallen sind und angefangen haben zu weinen. Also, das ist wirklich, das ist so das, das kann man ja auch gar nicht beschreiben, was das für ein Gefühl ist, wenn jemand dann rausgeht und sagt, boah, ja, es geht mir besser! Also, das ist einfach auch ein toller Job, also das ist, das ist einfach auch ein toller Job, muss ich sagen.

Annette Müller: Also, es ist, wenn sie jetzt sagt, sie weint ganz oft mit Klienten zusammen. Ich kann mich daran erinnern, wir haben alle mit Annette zusammen geweint, weil Annette ist nach Texas geflogen auf Einladung von einem Mann, der seinen sterbenden Sohn begleitet hat, und wollte eigentlich, dass ich komme, und ich konnte nicht weg, weil ich eben unterrichten muss, und hab dann eben Annette an meiner Stelle dorthin geschickt, und sie ist nach Texas, um eben der Mutter zu helfen, ihren Sohn loszulassen. Und diese Reise hat sie im Blog dokumentiert. Also, wir haben einen Blog, das ist das sogenannte Tagebuch der Heilerschule, und da haben eben Schülerinnen, Schüler und Absolventen die Gelegenheit, mit uns zu kommunizieren, miteinander zu kommunizieren und eben Dinge festzuhalten als Tagebuch, sodass eben andere Menschen auch erleben können, was die Kraft des Geistes alles bewirken kann, und dadurch ist das auch ein Beitrag zur Bewusstseinserweiterung. Und da hat sie dann immer geschrieben und geschrieben, und wir haben immer darauf gewartet. Wann schreibt sie endlich wieder was. Und dieser junge Mann, der hatte ALS. Erzähl doch mal.

Annette Bokpe: Ja, ich erzähl das mal, das war für mich auch sehr, sehr eine große Herausforderung. Einmal also, ich fahr da nach Amerika und, und die Leute erwarten was. Aber die Erwartung war auch ganz genau festgelegt. Also, der Vater hat gesagt, okay, ich weiß, dass mein Sohn nach 20 Jahren jetzt ALS keine Heilung mehr erfahren wird

Corina Klein: Aber das ist schon eine Lange Zeit für ALS

Annette Bokpe: aber es geht darum, wir wollen ein Fest machen, wir wollen, das ist in Amerika, die haben da so einen Verein, muss ich nicht weiter darauf eingehen. Also ein großes Fest, worauf der sich gefreut hat, also, der Lyman ist ja auch Mitte 40 gewesen.

Annette Müller: Das war der Sohn.

Annette Bokpe: Das war der Sohn, genau. So, und dieses Fest da ist, der sollte das einfach durchhalten dieses Fest. Durchhalten heißt, dieser Mann hat den meisten Teil des Tages im Bett gelegen und hatte immer ein Atem, Atem, ein Atemgerät, also jetzt nicht so ein festes, aber er musste immer unterstützt werden, weil das alles ja auch nicht mehr richtig ging. Und wir haben uns über einen Sprachcomputer verständigt, den er mit den Augen gelenkt hat. Das war für mich wirklich eine große Herausforderung. Aber ich hatte da auch einen Mann vor mir, der sich nicht nur abgefunden hatte mit dieser Krankheit, sondern der irgendwie, also spirituell, also weit entwickelt war und gesagt hat, das gehört zu meinem Leben und das trägt zu meiner Bewusstseinserweiterung bei. Das war eigentlich der Hüter der gesamten Familie. Es war sehr interessant. Und ich habe mit dem, mit ihm Heilsitzungen gemacht, also ein paar Tage, bevor dieses Fest war, und er ist dann tatsächlich zu diesem Fest. Den ganzen Tag waren wir unterwegs, er im Rollstuhl, den er wirklich nur noch mit einem Finger lenken konnte. Aber er war den ganzen Tag ohne dieses Atemgerät unterwegs, und am Abend haben wir noch ein Barbecue gemacht. Also der war, und da hat seine ganze Familie natürlich gestaunt. Wie ist das möglich? Das war schon bemerkenswert. Und was dann eben hinzukam, seine Mutter, seine Mutter, die eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit auch innerhalb der Politik hatte. Also es waren schon interessante Leute auch. Die kam aber immer von der Arbeit und stand an seinem Bett und hat im Grunde genommen ihn vollgejammert, bitte geh nicht, und was soll ich ohne dich tun, und also eigentlich jeden Tag hat er dieses Ritual gehabt, und eigentlich hat er immer zur Heilung der Mutter beigetragen, indem er also sie getröstet hat. Und also, das war irgendwie eine ganz komische Konstellation. Und dann hab ich mit ihr eine SKY-Sitzung gemacht, SKYourself, also Auflösung emotionaler Blockaden, und das war ganz irre, was da passiert ist. Die hat gar nicht lange gedauert, und sie hat dann selber ja auch im Blog darüber. Sie hat so ein kleines Interview mir dann auch gegeben. Sie hat dann gesagt, jetzt kann ich endlich dank deiner Sitzung, dank dem, was du hier gemacht hast, kann ich endlich mit meinem Sohn kommunizieren, ganz normal, ich kann mit ihm sprechen, ich kann die Zeit mit ihm genießen. Wieder diese Nummer, ja, also die war total glücklich dann, und der, der Lyman, hat natürlich auch gesagt, Gott sei Dank, ja, also, das war wirklich. Und, und was für mich so eindrucksvoll dann auch war, der hatte in seinem – waren sehr reiche Leute – und der hatte aber nichts mehr, weil brauche ja nichts mehr, und der hatte aber in seinem Zimmer ein Motorrad stehen, eine BMW, so eine kleine Modell BMW, so ’ne rote, und die ist mir gleich aufgefallen, und da hat er mir erzählt, also über diesen Sprachcomputer, dann irgendwann habe ich ihn sogar verstanden, ne also, ähm, dass er, das war seine letzte Reise, die hat sein Vater ihm geschenkt, also durch mit dem Freund ist er mit einem Motorrad durch Mexiko, New Mexiko gereist, also ein halbes Jahr sind die unterwegs gewesen, und das mit so einem Motorrad, und deswegen hat er das da stehen, und ich habe dann noch gesagt, boah toll und irgendwie. Und als ich dann mich verabschiedet habe und wieder in mein Auto wollte, also habe mich verabschiedet, und es war uns klar, wir werden uns nicht wiedersehen. Es war klar, dass er irgendwann sterben wird, also auch wird auch nicht lange dauern, das wusste er auch, und er hat das auch erwartet, positiv eigentlich erwartet ja. Und dann steige ich ins Auto, und da steht dieses Motorrad bei mir im Auto. Da habe ich erst mal wirklich dagesessen und habe so geweint, so berührt, dass er mir dieses Motorrad geschenkt hat, und das steht jetzt immer noch bei mir im Zimmer, und inzwischen habe ich Enkelkinder, und die Enkelkinder, die sind auch die Kleine die ist anderthalb, die das ja eigentlich noch gar nicht versteht. Ich habe irgendwann mal gesagt, das ist was sehr Wichtiges für mich, das darf nicht kaputt gehen, und das bleibt hier stehen, und so ein kleines Kind kapiert sowas nicht, aber die geht da nicht dran, das finde ich auch irgendwie total irre! Also, das war für mich sehr, sehr, sehr prägend, auch muss ich sagen, sehr prägend, das war großartig, ja.

Annette Müller: Sehr ergreifend.

Annette Bokpe: Total ergreifend auch.

Annette Müller: Wir haben alle mitgefiebert mit ihr und dann haben wir natürlich auf die Nachricht gewartet, dass Lyman jetzt gegangen ist, aber wir haben von denen nichts mehr gehört, und dann haben wir gesagt, na ja, wir hören nichts mehr von ihnen. Dann hat es Monate gedauert, bis wir in der Nachricht bekommen haben, und haben dann die Nachricht bekommen, jetzt ist Lyman gegangen. Das war ein Jahr später, und er hatte aber, nachdem Annette weg war, tatsächlich die Fähigkeit zurückerlangt, mit seinem Rollstuhl, mit seinem elektrischen Rollstuhl wieder vor die Tür zu fahren und alle Nachbarn zu besuchen.

Corina Klein: Das war dann auch noch mal eine E Mail, wo ich dann auch nochmal wirklich weinen musste, weil das ist, das ist auch merkwürdig für mich, dass Leute sich dann gar nicht mehr melden also sehr ungewöhnlich, aber ist auch eine Mentalitätsfrage, und aber dann das eben, also, Lyman hat sich am sozialen Leben total beteiligen können, hat Leute besucht, ist alleine mit dem Rollstuhl durch die Stadt gefahren, und, und, und. Da war vorher überhaupt nicht möglich, und das war für uns, ich kriege jetzt schon wieder Gänsehaut, das war für uns natürlich

Annette Müller: Und dann hat er als es dann wieder ein bisschen schlechter wurde, hat er gesagt, so und jetzt nehme ich kein Atemgerät mehr.

Annette Bokpe: Ja, jetzt ist Schluss. Jetzt will ich nicht mehr.

Annette Müller: Dann hat er so ganz selbstbestimmt hat er gesagt, jetzt gehe ich aus dem Leben.

Annette Bokpe: Schluss jetzt. Genau.

Annette Müller: Mhm, sehr ergreifend!

Annette Bokpe: Sehr ergreifend, das war wirklich sehr ergreifend, das stimmt.

Annette Müller: Das hat natürlich alle beeinflusst, das hat gleich Kreise geschlagen. Es hat eben auch bei uns viele Kreise geschlagen, weil ja ganz viele Leute diese Geschichte gelesen haben.

Corina Klein: Ja ist auch sehr berührend, ja, vor allen Dingen, weil es ja auch so eine Hoffnungslosigkeit ist, diese Krankheit ja!

Annette Bokpe: Aber weißt du, das ist, das zeigt auch wieder, was es bedeutet, wenn du etwas bewirkst, und das ist ja unser Thema ständig. Es geht, ja, es geht ja nicht nur, also nicht nur darum, Hände auflegen, und dann hat er keine Schmerzen mehr, oder ja, sondern es geht ja auch darum, was, was wird da in die Welt gesetzt, was an Bewusstseinserweiterung oder eben auch, wie das ganze Familien beeinflusst, positiv beeinflusst. Also, das heißt in dem Moment, ich war weg, und diese Familie hat wieder ganz anders gelebt. Also die haben ganz anders miteinander kommuniziert. Es war, es war einfach alles anders, es war nicht mehr so belastet, und das wissen wir alle. Wir wissen alle, wenn irgendjemand in der Familie schwer krank ist oder überhaupt krank ist, das verändert alles, ja das verändert alles. Also dann wird immer nur auf den geachtet, und, und es geht immer nur um den. Also ich habe einen kleinen Bruder gehabt, muss ich sagen, der an einer schweren Herzkrankheit gestorben ist. Also ich war acht, und ich kann mich erinnern, es ging nur um ihn, und ich habe das auch herzlich gern gemacht als Kind. Wir haben den ja alle geliebt. Aber eine Familie richtet sich, macht nichts anderes mehr, als sich um, um diese kranke Person zu kümmern. Eine Familie denkt an nichts anderes mehr. Es wird nichts mehr gestaltet. Es geht nur noch darum, jemand zu retten, zu helfen, zu pflegen, zu machen. Du, du kommst ja ganz aus dem Gestalten raus, aus, aus dem Denken raus, aus dem Beobachten raus, und das finde ich ja so irre. Wenn sich dann jemand, wenn dann jemand geheilt ist oder wenn es ihm besser geht, und das sendet, das sendet einfach etwas aus, zum einen, und zum anderen macht es die Leute wieder gestaltungsfähig. Sie können wieder teilnehmen an den normalen Prozessen, sie können ihre Fantasie wieder einsetzen für andere Dinge. Das muss man sich einfach auch mal überlegen. Das finde ich auch so unglaublich wichtig.

Annette Müller: Also, ich kann da jetzt nur zwei Stichworte sagen, die wahrscheinlich für uns alle im Moment auch sehr wichtig sind: unabhängig und selbstbestimmt.

Annette Bokpe: Ja, richtig.

Annette Müller: Unabhängig, selbstbestimmt.

Annette Bokpe: Unabhängig, selbstbestimmt.

Annette Müller: Und zwar alle in der Familie, und nicht nur in der Familie, sondern der ganze Bekanntenkreis, das soziale Umfeld.

Annette Bokpe: Also, auf dieses unabhängig und selbstbestimmt möchte ich noch mal kommen. Das finde ich ganz wichtig und damit im Zusammenhang auch Freiheit. Und ich weiß inzwischen, warum wir uns wieder begegnet sind damals, warum ich diese Heilerausbildung gemacht habe, weil ich wollte immer frei sein. Also mein ganzes Leben lang habe ich Dinge getan für meine Freiheit. Also, ich bin in der DDR aufgewachsen, als Kind frei, das muss ich sagen, im Wald und Wiese und so ganz anders als heute die Kinder in der Stadt. Aber egal, aber was habe ich gemacht? Ich habe auch da immer frei gewählt, was ich mache, auch beruflich, ich hab in der Sparkasse gelernt, und habe dann mich entschieden, ich gehe zum Theater. Das habe ich alles erreicht. Ich habe immer alles gemacht, um frei zu sein. Dann bin ich in Westen auch gegangen, habe auch immer mein, mein Leben so gewählt, und das mit der Heilarbeit. Das ist dann nochmal eine ganz andere Dimension gewesen in Unabhängigkeit, in Freiheit. Also, das muss ich wirklich sagen.

Corina Klein: Ja, dir kann auch keiner mehr Angst machen.

Annette Bokpe: Nein!

Corina Klein: In irgendeiner Form. Ich meine sowieso auch, das Weltbild zum Thema Tod ist ja auch nochmal ein ganz anderes, und wenn dann jemand kommt und sagt, du da stirbst du, dann hat man ja auch eine andere Resilienz oder eine Einstellung. Oder?

Annette Bokpe: Sicher ja. Ja, also sicher, das ist, das ist klar. Also alleine der alleine, diese, diese. Ich bin mir bewusst, dass ich etwas bewirken kann. Dass ich Macht habe, das ist ja auch immer ein Thema, was wir besprechen, Macht, Ohnmacht. Also wir haben alle Macht in diesem positiven Sinne, Macht etwas zu verändern. Das ist ja das, was uns häufig eingeredet wird, gesellschaftlich auch und wie auch immer, dass wir das nicht haben, dass wir das nicht können, dass wir zu klein sind. Es gibt doch so einen schönen Spruch, stammt aus Südafrika, „wenn du glaubst, du bist zu klein, etwas zu verändern, dann hast du noch nie eine Nacht mit einem Moskito verbracht“. Ja, finde ich total süß. Aber das stimmt! Also! Ich meine, wenn ich ein Moskito bin, und piesacke dich jetzt die ganze Nacht, da hab ich aber Macht, und das sind so die Dinge, über die ich dann immer wieder nachgedacht habe, aber die ich nicht nur, über die ich nicht nur nachdenke, sondern die ich auch fühle, die ich spüre, die ich weiß jetzt einfach, ne, also, das ist, das ist wirklich, das finde ich auch an dieser Arbeit so wunderbar und bemerkenswert, und ich habe neulich eine Klientin, die rief mich an und sagt, ach, weißt du ich, ich hab ja gar nicht so schlimme Sachen. Bin ich überhaupt berechtigt, mich jetzt, jetzt auch noch so also dich zu beanspruchen, so ungefähr? Und dann habe ich gesagt, das verstehe ich jetzt nicht. Wieso berechtigt? Naja, ich habe ja nur so ein paar Zipperlein. Dann habe ich gesagt, du bist verpflichtet, dich um dich zu kümmern. Du bist total verpflichtet, dich um dich zu kümmern. Du hast zwei Kinder!

Corina Klein: Das ist ja Selbstfürsorge

Annette Bokpe: Ja!

Corina Klein: Oder Selbstliebe auch

Annette Bokpe: Muss sein.

Corina Klein: Aber schau mal, wie wir denken, gell, dass wir das nicht wert sind.

Annette Bokpe: Ja, das war unglaublich.

Corina Klein: Aber das ist diese Mustergeschichte, gell.

Annette Bokpe: Ja, und wo ich dann, wir haben dann auch über Bewusstseinserweiterung gesprochen, ja, also das ist total, total spannend!

Corina Klein: Ja, super. Schön, also es macht mir richtig Spaß, fehlt nur noch der Prosecco.

Annette Bokpe: Ja stimmt! Ja, genau, wo ist der?

Corina Klein: Beim nächsten Mal.

Annette Bokpe: Beim nächsten Mal.

Corina Klein: Wenn man jetzt wirklich sich mit der ganzen mit dem Heilwirken, nochmal in die Tiefe beschäftigen möchte, ich meine, es gibt ja viel zu lesen, aber auch die Möglichkeit

Annette Müller: Also das Buch amazingGRACE, die neue Dimension der Heilung von Annette Bokpe und Annette Müller, das kann ich sehr empfehlen, und dann eben auf der Webseite schauen www.san-esprit.de, von da aus geht es überall hin und vor allen Dingen in die Freiheit.

Corina Klein: Ja schön, schönes Schlusswort, ja, sehr passend zur heutigen Zeit. Vielen Dank, ihr Lieben, dass ihr da wart, und bis hoffentlich bald wieder!

Annette Bokpe: Gerne, danke auch.

Corina Klein: Ja, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, schöne Mädels Runde hatten wir heute, und ich hoffe, Sie konnten auch Einiges an Inspiration mitnehmen und bedanke mich fürs Zuschauen und wunderschöne Zeit! Bis bald! Tschüss!

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