Annette Müller: Gespräche zur Menschlichkeit

Episode #71: Heiler ohne Grenzen in Sri Lanka

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Intro: Die Evolution lehrt uns, dass nur der optimal Angepasste in der Natur überlebt. Doch wie angepasst müssen und dürfen wir Menschen in unserem Geist sein, damit Menschlichkeit wieder Einzug erhält in Unternehmen und in unser Verhalten? Diskutieren Sie gedanklich mit, wenn die Publizistin und Bewusstseinsevolutionärin Annette Müller sich im philosophischen Diskurs Gedanken zur Menschlichkeit und zum Sinn des Lebens macht und Antworten auf die dringenden Fragen der Zeit gibt.

Corina Klein: Herzlich willkommen, liebe Zuschauer, heute in unserem Gesundheitsfernsehen. Wir gehen heute mal auf eine Reise mit besonderen Heilern, vor allen Dingen nach Sri Lanka. Wir haben heute Annette Müller bei mir, die wirklich Unglaubliches bewegt hat. Eine Brückenbauerin zwischen ja, der Heilarbeit und der Schulmedizin und welche Brücken sie noch gebaut hat, das erfahren Sie gleich. Bleiben Sie dran.

Corina Klein: Hallo liebe Annette, liebe Anja! Schön, dass ihr beide da seid.

Annette Müller: Wir freuen uns sehr. Vielen Dank.

Corina Klein: Das letzte Mal, wo wir Interviews geführt hatten, wo wir uns gesehen haben, warst du eigentlich so kurz davor, diese Sri Lanka Reise zu planen. Und bisher warst du ja immer in Mexiko und in Indien. Genau. Und was waren jetzt so die besonderen Herausforderungen da? Damals, wo wir uns gesehen haben, war gerade alles noch so ein bisschen in der Planung. Ich glaube, du warst noch kurz davor, rüber zu reisen, um alles zu klären. Vielleicht kannst du uns da noch ein bisschen mitnehmen.

Annette Müller: Ja, es ist Heiler ohne Grenzen, ist eben diese karitative Organisation, wo wir Heiler in Ausbildung und fertige Heiler eben dann sagen, wir reisen in Länder, wo wir helfen können, wo wir unsere Heilmethoden und Sitzungen kostenlos anbieten. Wir waren also zweimal in Indien, in Pondicherry, dann waren wir jetzt viermal in Mexiko und auch einmal auf Sri Lanka. Und Sri Lanka, das hat sich entwickelt aus Indien. Da hat also eine Schülerin, die mit einem Mann aus Sri Lanka jetzt zusammen ist, gesagt: „Kommst du nach Sri Lanka? Wir können das hier gebrauchen. Schau mal, was wir hier machen können. Ob wir das also auf die Beine stellen können hier im Camp.“ Und dann bin ich von Indien 2020 eben nach Sri Lanka geflogen und habe mich da umgeschaut. Das war ganz interessant. Da gab es einen Facebook Kontakt. Ein fremder Mann, eine fremde Familie, Österreicher, Tiroler. Die haben sich mit mir in Verbindung gesetzt und haben gesagt: „Wow, das ist super. Was ihr da macht, ist fantastisch. Wir sollten uns treffen. Ich lebe seit 30 Jahren hier auf der Insel. Ich habe die besten Kontakte und ich wüsste da auch schon so einen ganz tollen Ort.“ Und ich dachte mir, na ja, also ich meine, treffen kannst du dich ja mal mit den Leuten. Und dann bin ich angekommen und am nächsten Tag sind wir zusammen essen gegangen und das war dann so inspirierend und so wunderbar, dass ich dann gleich am nächsten Tag mir diese Location angeschaut habe und war dann wirklich wie vom Donner gerührt und habe in einem Paradies gestanden. So ergreifend, so emotional. Und zwar wurde da ein alter Palast aufgebaut als Filmkulisse. Und in dieser Filmkulisse wurde der Film gedreht: Siddhartha Gautama Buddha. Und zwar von der Geburt an bis zu seiner Geschichte, bis er dann eben Buddha geworden ist. Also Siddhartha ist als Prinz dort eben geboren worden und aufgewachsen. Und diese Filmkulisse ist so zauberhaft und so magisch, dass ich mir, dass ich wusste: Das ist der Ort! Hier wird dieses Camp stattfinden. Und dann habe ich erst den Inhaber getroffen. Da haben wir über alles gesprochen Was ein Riesending gewesen ist, ist das richtige Hotel zu finden. Oh Gott! Also, das sind große Herausforderungen. Das ist, das ist wirklich gar

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Annette Müller: Und jetzt dann, im Jahr 2024, Januar 24, konnte das stattfinden, was eigentlich 21 hätte stattfinden sollen. Und ich bin mit 35 Heilern nach Sri Lanka gereist und habe eben das Camp, den Campus „Heiler ohne Grenzen“ dort stattfinden lassen können, also durchführen können. Und der Campus ist eben so, dass die Schüler und die Absolventen dort eben hingehen, sich selbst erfahren, die Heilarbeit Verfahren vertiefen, vor Ort. Praxis erleben, erfahren, ganz viel Selbstvertrauen gewinnen und mit einer unglaublichen Erfahrung und einem unerschütterlichen Selbstvertrauen in diese Heilung eben auch zurückkehren. Und es verändert also wirklich alles. Verändert das Selbstbild und man erlebt so viele magische Momente, so viele Wunderheilungen. Und Anja war eben mit dabei. Sie war auch in 2020 in Indien mit dabei. Und jetzt 2024 auf Sri Lanka. Ja.

Corina Klein: Ja, wir hatten ja schon wunderbare Interviews. Bei dir ist ja wirklich das Schöne, du verbindest wirklich Business, also bist ja Chefsekretärin in einem DAX Konzern, aber hast deine eigene Praxis. Und ja, die Kollegen wissen natürlich auch schon, wo sie hinkommen müssen, wenn die ersten Migräneanfälle kommen. Du warst aber auch, wie gesagt, schon das zweite Mal dabei. Was hat dich denn so bewegt, dass du gesagt hast, ich muss das noch mal erleben? Muss ja …

Anja Gschwendtner: Ja, also ich war ja in Indien mit dabei und es war so eine wirklich für mich, eine bewusstseinserweiternde Erfahrung, vor allen Dingen, was es mit mir selbst gemacht hat. Und das wollte ich einfach ein zweites Mal wieder erleben. Bin dann wieder den Weg gegangen, mich zu bewerben. Durfte dann mit nach Sri Lanka fliegen und es ist jedes Mal so außergewöhnlich. Man weiß nie, was passiert, man kennt die Location nicht, man kennt die Leute nicht. Wer kommt vor allen Dingen auch mit welchen Themen, die die Esperenten kommen. Und es ist einfach jedes Mal wieder so unglaublich mitzuerleben, was da passieren kann. Und es sind wirklich wahre Wunder geschehen. Und das ist lebensverändernd für jemanden.

Corina Klein: Du hattest mir im Vorfeld ein Video geschickt, ob wir das einblenden können. Aber da hatten wir doch so viele Stör- und Nebengeräusche, dass es leider nicht fürs Fernsehen geeignet war. Aber du warst da ja total berührt von, vielleicht kannst du das noch mal wiedergeben.

Anja Gschwendtner: Also, wir haben ja nicht jeden Tag die Heilsitzungen durchgeführt, teilweise von morgens bis abends so sechs sieben Heilsitzungen pro Liege. Also, wir hatten 33, 35 Heilerinnen und hatten und Heiler und hatten verschiedene Liegen und wir haben uns immer zu dritt an einer Liege zusammengefunden. Das hat Annette recht clever gelöst. Da ist immer jemand gewesen, der bereits die Ausbildung beendet hatte, jemand, der gerade noch in Ausbildung war und letztendlich auch jemand, der Englisch konnte. Weil wir hatten ja auch natürlich in Sri Lanka diese, oftmals diese Sprachbarriere, weil nicht jeder Englisch sprach. Also, wir hatten dann auch Übersetzer vor Ort. Und bei mir sind auch einige Dinge passiert. An der Liege mit, mit meinem Team, an der Liege. Aber das war die Situation, dass ein, ein Mann kam, ein junger Mann und er sprach doch sehr gut Englisch und hatte, früher war der Schwimmer, Berufsschwimmer, sag ich mal, und er hatte einen ganz starren Körper. Der hat gesagt, nachdem er aufgehört hat zu schwimmen, war das alles ganz massiv. Der hat solche Muskelschmerzen gehabt, dass er teilweise gar nicht vernünftig laufen konnte, also auch kaum schmerzfrei war. Und bevor wir angefangen haben, den zu beheilen, sagte er zu mir: „Can you also do something health mental for me?“ Also, dann habe ich ihn gefragt, ja, natürlich, auf mentaler Ebene, auf mentaler Ebene. Und er hatte erzählt, dass er ein Jahr zuvor seinen kleinen Sohn verloren hatte. Und ja, wir haben dann angefangen. Wir haben dann die Methode SKY angewandt, aber nicht in diesen Prozess, den wir ja schon mal erläutert haben, sondern einfach im stillen SKY. Und wir haben dann gesehen, wie er sich, er hatte ja die Augen geschlossen, wie er sich immer mehr entspannt hat und wie dann auch der ganze Körper sich entspannt hat. Und wie wir dann mit der Sitzung vorangeschritten sind, hatte ich so das Gefühl, dass irgendjemand, ich möchte mal sagen irgendjemand da war. Also, ich hatte so das Gefühl, irgendwie wäre hier jemand, ohne dass ich jetzt irgendwie hellsichtig bin und jetzt irgendwie was wahrnehmen könnte. Und wie er dann wieder die Augen aufgemacht hat nach der Sitzung, hat er so Tränen in den Augen. Und wir haben ihn gefragt, wie es ihm denn geht. Und er hat gesagt, dass sein kleiner Sohn an der Liege steht und das hat uns total berührt. Und das war also das, was ich eben auch wahrgenommen habe. Und er erzählte dann, dass er jetzt einfach auch wieder diese Hoffnung hat, dass sein Sohn in einer anderen Form lebt und eben da ist und dass er ihn nicht verloren hat, sondern dass er immer noch bei ihm ist und dass es ihm wieder Hoffnung gibt. Und der Körper hat sich dann auch so entspannt und da gingen einfach so viele Emotionen auch durch SKYourself aus ihm raus und wir waren damals so berührt. Wir haben dann also wirklich, ich glaube zehn Minuten alle nur geweint. Und man muss sich die Situation vorstellen: Die Menschen kommen in so einem „Heiler ohne Grenzen Camp“, sind letztendlich Fremde und wir sind für die Fremde. Da kommt eine Gruppe aus, überwiegend aus Deutschland, Österreich, Schweiz, aus Europa. Und die Menschen geben sich so hin in diesem, in diesem Vertrauen, nicht zu wissen, was denn da passiert. Und das ist, das ist alles andere als selbstverständlich. Und wir haben uns dann noch ganz lange umarmt und er hat tatsächlich so weniger, also viel weniger Schmerzen gehabt. Und das war dann der, der junge Mann, der dann auch fast jeden Tag kam und hat gesagt Ihr habt uns oder mir so weitergeholfen, körperlich und mental. Und er kam fast jeden Tag und hat uns geholfen zu übersetzen. Also, für die Menschen, die kein, kein Englisch konnten, hat er immer dann eben für uns übersetzt und war dann eigentlich fast bis zum Ende des Camps immer wieder bei uns. Und das ist etwas, was einen wirklich sehr, sehr berührt. Und das ist natürlich auch für mich wichtig, so was nicht nur für mich selbst zu erfahren, sondern einfach da auch unterstützen zu können. Menschen, die Heilung erfahren können und in den allermeisten Fällen auch erfahren, die anderweitig nicht die Möglichkeit gehabt hätten, wären wir nicht da gewesen im Camp.

Corina Klein: Mhm. Wenn ich dich so sprechen höre, das ist ja und auch überlege, was macht uns Menschen eigentlich glücklich? Was erfüllt uns im Leben? Warum sind wir eigentlich da? Da wird ja eigentlich unser tiefster Urinstinkt, dieses Geben, dieses Schenken, dieses, wird ja da total, du bist ja wahrscheinlich in so einem, in so einer All-Liebe könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass man dann komplett raus aus dieser Matrix würde ich fast schon sagen. Da bist du, hast du kein Thema mehr oder wie würdest du es, also gerade wenn man zum Thema Glück.

Annette Müller: Ja, also, der Fluss trinkt sich nicht selbst. Und der Baum isst auch seine eigenen Früchte nicht. Nee, also das ist eben so, die Natur verschenkt sich im Überfluss, im absoluten ÜberÜberÜberfluss. Und wir Menschen sind Teil der Natur und unser Wesen ist es zu geben, uns zu verschenken, kreativ zu sein. Und das ist das, was wir hier wirklich so, so direkt und ohne zwischen ohne irgendwelche Mindtrips oder irgendwie sowas einfach erleben. Da ist auch oft ist diese Sprachbarriere keine Barriere, sondern dadurch, dass man sich nicht verstehen kann, auf der, auf der verbalen Ebene, ist eine ganz andere Beziehung da, die viel direkter ist als über die Sprache. Ja, und das ist sehr berührend. Vor allen Dingen eben auch zu erleben, dass die Heilung, egal ob du jetzt die Sprache sprichst oder nicht, trotzdem funktioniert. Das ist natürlich total spannend und sehr erhebend und wirklich lebensverändernd für die, die mitmachen und für die, die eben das große Glück haben, auch von uns zu hören und zu erfahren.

Corina Klein: Du hast ja jetzt wirklich auch ein Video mitgebracht, das hat jetzt auch, vielleicht schauen wir uns das mal an, aber vielleicht sagst du kurz davor was, das …

Annette Müller: Ja, also, wie kam das zustande? Wie kamen die Leute überhaupt dorthin? Wie haben die dorthin gefunden? Wir haben im Vorfeld in einem Hotel übernachtet, wo ein großes Frühstücksbuffet gewesen ist, und da waren Leute aus England. Und dann sind wir ins Gespräch gekommen und der eine hat da so ein bisschen drüber gelacht, was wir so machen und das nicht so ernst genommen. Da war eben eine Frau dabei, die das ernst genommen hat, die hat gesagt:“ Oh, mein Bruder, dem geht das so ganz, ganz schlecht. Ob sie dann nicht mit dem Bruder kommen kann?“ Und dann ist sie von außerhalb mit dem Bruder gekommen und wir hatten keine Ahnung.

Corina Klein: Waren das Einheimische? Die Engländer?

Annette Müller: Die haben in England gelebt.

Corina Klein: Ah, okay.

Annette Müller: Ja. Und waren auf Sri Lanka, um die Familie zu besuchen.

Corina Klein: Ah, okay.

Annette Müller: Da haben wir die jetzt beim Frühstück im Hotel kennengelernt.

Corina Klein: Alles klar!

Annette Müller: Ja. Und die, die in England gelebt haben, haben drüber gelacht.

Corina Klein: Mhm.

Annette Müller: Aber die, die sie besucht hatten, die eine Frau zum Beispiel, sie hat gesagt: „Oh, meinem Bruder geht es so schlecht. Ich würde mit meinem Bruder gerne mal kommen.“ Dann haben wir gesagt: „Ja, herzlich willkommen. Telefonnummern ausgetauscht und dann hat sie tatsächlich angerufen, ist mit ihrem Bruder gekommen. Wir hatten keine Ahnung, wie schlecht es dem Bruder ging. Und ähm, da sieht man jetzt also, ich habe jetzt diese Aufnahmen gemacht unter ganz viel Tohuwabohu. Also, ich war nur am Organisieren, links, rechts, oben und ich wusste gar nicht, wo mir der Kopf steht. Dann habe ich eben zwischendurch noch diese Aufnahmen gemacht, weil ich mir dachte: „Oh, da könnte jetzt wieder irgendwas Tolles passieren. Jetzt nimm mal das auf.“ Und Gott sei Dank habe ich das jetzt auch aufgenommen. Und da schauen wir uns jetzt mal an, was diese Heilmethode, die ich lehre, amazinGRACE, was die bewirkt.

Corina Klein: So völlig selber perplex, er hatte es gar nicht gefasst.

Annette Müller: Nicht gefasst. Er konnte es nicht fassen.

Corina Klein: Wie hatte man am Anfang seinen Zustand gesehen? Er wurde getragen. Aber was war eigentlich die Ausgangslage? Ich habe es gerade nicht gehört.

Annette Müller: Ich weiß es nicht.

Corina Klein: Er konnte keine zwei Schritte gehen.

Annette Müller: Nein, nein, weiß ich nicht.

Corina Klein: Wie lange hat die Sitzung dann gedauert?

Annette Müller: Ungefähr 40 Minuten. Zu dritt. Also. Der wäre, es wäre unmöglich gewesen, den zur Location zu tragen. Das wäre noch mal so 50, 70 Meter gewesen. Und dann haben wir einfach von unten, von der Halle eine Liege hoch in unser Empfangsbüro gestellt und haben ihm dort die Heilsession gegeben.

Corina Klein: Mhm, verfolgt ihr das da noch ein bisschen weiter? Geht nicht, ist einfach. Aber ihr kommt dann manchmal an die gleichen Orte wieder, sodass die Leute euch kennen und wissen okay, ihr seid wieder da. Und da gibt es ja auch. Wie viel da waren, wie viele waren da jetzt auf Sri Lanka?

Annette Müller: Also, wir haben also Heilsitzungen in Sri Lanka haben wir unendlich viele gegeben, also knappe 500 mit unserer, unserem Besuch bei den Veddas auch noch. Wir sind eben in diese, zu diesem Dorf gefahren, der Ureinwohner, den Veddas. Das war auch noch sehr berührend. Für uns, war ganz großes, überraschendes Abenteuer, was wir da alles erlebt haben. Also, das kann man sich vorher gar nicht ausdenken.

Annette Müller: Also, das kannst du vielleicht erzählen? Mal sagen? Wie ist es denn, wenn man so zu Ureinwohnern kommt als Weiße die Heilen? Also, das ist ja irgendwie auch so, man denkt da eigentlich eher, es wäre andersrum. Was denkt man eigentlich?

Anja Gschwendtner: Für mich war das zum ersten Mal, dass ich auf Ureinwohner getroffen bin, die wirklich teilweise nur noch Lendenschurz getragen haben. Und ja, das war ganz spannend, weil wir waren sozusagen, Annette hatte den Kontakt, wie sie auf ihrer Vorbereitungsreise war, schon hergestellt, und wir waren auf dem Weg im Bus mit allen. Und Annette fuhr voraus mit einem kleinen Auto und plötzlich kam dann der Anruf, während wir mit dem Bus noch hinterher gefahren sind im Wechsel. Der Sohn vom Häuptling ist gestorben und wir sind jetzt eingeladen, hier dem, dem Häuptlingssohn noch die letzte Ehre zu erweisen. Und dann kamen wir dahin und durften tatsächlich bei einem bereits vor drei oder vier Tagen aufgebahrten Häuptlings Sohn, den noch sehen und uns von dem verabschieden und sind also in einer Gastfreundschaft dort eingeladen worden, haben noch Tee bekommen und noch Plätzchen. Und wenn man sich das mal vorstellt, wie offen die Kultur von, von Menschen ist. Wenn, wenn jetzt bei mir, mein Vater ist vergangenes Jahr von uns gegangen, da hätte ich mir nicht vorstellen können, dass jetzt ein Bus mit wo auch immer herkommt und bei uns durch unser Wohnzimmer geht, was bei denen ja nicht mal ein Wohnzimmer war, sondern so eine offene Hütte und wildfremde Menschen dann mit, mit 35, 40 Leuten bei uns sitzen. Und da sieht man, wie offen die Kultur da einfach auch ist.

Corina Klein: Aber wie kam es dazu, dass der Häuptling angerufen hat? Also das ist ja schon …

Anja Gschwendtner: Du bist halt so vorausgefahren, kamst da an …

Annette Müller: Ich bin, ich bin vorausgefahren und es war zu diesem Zeitpunkt geplant. Und ich meine, das war natürlich nicht geplant, dass eben einer der Häuptlings Söhne stirbt. Aber die haben uns dann eben angerufen. Das und das ist eben geschehen und vorher konnten die nicht anrufen. Es ist ja so, wir haben da nur eine Person, die, die Landessprache spricht. Die haben ja auch ihre eigene Sprache. Das heißt, die Einwohner von Sri Lanka können sich mit den Ureinwohnern gar nicht verstehen und verständigen, weil die nicht die Sprache sprechen. Das heißt, wir brauchen da einen Übersetzer, der diese Ursprache auf Sri Lankisch übersetzt. Und dann wird das noch mal ins Englische übersetzt und dann ins Deutsche. Also das ist schon sehr schwierig gewesen. Also, bis die Information bei uns überhaupt angekommen ist, waren wir schon fast da. Also, wir hätten eben auf dem großen Marktplatz diese Heilung machen sollen. Ähm, hätte uns das noch in Colombo erreicht, wären wir gar nicht losgefahren. Dann hätten wir gesagt: „Ja, es tut uns leid, das und das ist passiert unser Vorhaben können wir nicht durchführen.“ Und so ist es eben so gewesen. Wir waren schon fast da und haben eben in letzter Minute diese Nachricht bekommen. Erst dachten wir, na ja, also, das wird vielleicht nicht stattfinden. Aber dann kam eben diese Einladung. Und das war wirklich sehr ergreifend. Also, es war, es war, ähm, ja, es ging total unter die Haut. Natürlich haben wir dann Heilsitzungen dort durchgeführt. Zwar nicht dort auf dem Hauptplatz, sondern in einem kleinen, kleine Nebenhütten, kleinen Neben-Lehmhütten. Da hatten wir auch, glaube ich, vier Liegen aufgebaut und dann waren erst so diese, diese Ureinwohner, die dann kamen sehr vorsichtig. Soll ich mich da jetzt drauflegen oder nicht? Und dann war einer mutig und hat sich hingelegt. Und das war doch so lustig. Er lag dann auf der Liege und dann auf einmal Klappmesser hoch, aber da war ja alles weg. Tut dem nichts mehr weh? Und dann die anderen, zack, zack, zack, sind dann auf die Liegen gesprungen. Und wir haben dann gar nicht gewusst, was tut denn da überhaupt weh? Und wo tut denn da was weh? Weil, wir konnten uns nicht verständigen, wir haben es einfach gemacht. Und dann kam der nächste hoch. Und einer war dann dabei, der hat so richtig so, er konnte nicht laufen. Er hatte irgendwas am Fuß, hat er gesagt. Der Fuß tut weh, da kann ich nicht laufen. Und dann steht er dann da, so ein Bursche, so ein Kaliber, und tritt dann so auf … bommbommbomm … sagt, das geht wieder. Und der hat dann eben eine von den Liegen hat er dann im Laufschritt zurück zum Bus gebracht, hat die auf den Kopf gelegt dann.

Corina Klein: Total schön.

Annette Müller: Also, unglaublich.

Corina Klein: Wirklich, wirklich schöne Geschichte. Wenn man jetzt wirklich als Zuschauer sagt, ich würde da mal gerne reinschnuppern oder vielleicht auch mal so eine kleine Ausbildung machen oder vielleicht die große oder wie auch immer, gibt es da Möglichkeiten, sich einfach ein bisschen zu informieren?

Annette Müller: Ja, wir haben eine schöne Webseite: HeilerohneGrenzen.de – kann man sich anschauen. Von da aus geht es auch zu den Aufzeichnungen, die wir machen. Wir haben sehr viel live gemacht. Dann kann man an einem Schnupperkurs teilnehmen. Schnupperseminar: Das ist ein Wochenende und kann eben schauen, was ist das für eine Heilmethode, was lerne ich da, welche Ausbildungsmöglichkeiten habe ich? Man hat eben sieben Module zur Auswahl, 1 bis 7 in Deutschland. Dann hat man eben diese Intensivausbildung am Lago Maggiore. Die geht über drei Wochen, insgesamt aufgeteilt auf 14 Tage und dann noch eine Woche etwas später hinten dran. Und da gibt es verschiedene Möglichkeiten und dann eben auch noch die emotionale Heilmethode selbst zu lehren, die du unter anderem auch unterrichtest. Also, Anja ist auch Dozentin an der Heilerschule. Und da gibt es ganz viele verschiedene Möglichkeiten.

Anja Gschwendtner: Das sind dann intensiv, ein Intensivwochenende, also zwei Tage. Das ist einfach mal, um hineinzuschnuppern. Und es ist einfach was, was sehr sinnvoll ist. Nicht für sich, nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere. Und es ist sozusagen ein kleiner Teil der Heilmethoden, die eben an der École San Esprit gelehrt werden. Das kann man eben an so einem Wochenende erfahren.

Corina Klein: Also, vielen Dank euch beiden. Schön, dass du immer wieder da bist und solche mega Projekte umsetzt auf der Welt, und ja …

Annette Müller: Danke schön.

Anja Gschwendtner: Vielen Dank.

Corina Klein: Liebe Zuschauer, ja, so inspirierend. Menschen, die so viel bewegen im Leben und auch so viel Gutes tun für andere. Ich hoffe, sie freuen sich auch immer über so besondere Gäste bei uns. Und ich bedanke mich fürs Zuschauen.

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